Yuki und Nina sind beste Freundinnen. Beide sind acht Jahre alt und leben in Paris. Am Anfang sieht man sie, wie sie zusammen von der Schule zu Nina nach Hause kommen und reden. Vor allem Nina redet, viel und bestimmt. Yuki ist meist still. Eine Beobachterin mehr als eine Träumerin. Irgendein Geheimnis scheint sie zu umwehen, und vielleicht ist es ihre Herkunft aus zwei Kulturen, die ihr ein Gefühl des Andersseins gibt. Vielleicht ist sie auch nur einfach die stillere der beiden. «Je suis comme ça», wird sie später einmal sagen, als Nina sie fragt, warum sie immer so ängstlich sei. Allmählich entspinnt sich die Geschichte einer allmählichen Emanzipation der Kinder, die keineswegs ein «Abschied von den Eltern» ist, sondern eine Verteidigung der Kindheit. (...) Dann, als klar ist, dass Yuki wohl nach Japan übersiedeln muss, sieht man lauter letzte Tage. «J'irais pas au Japon», sagt Yuki. Und die Mädchen hauen einfach ab. Zuerst sieht man sie sich in der Stadt bewegen, dann gehen sie in den Wald. Der ist nicht französisch, nicht zivilisiert, sondern japanisch oder rousseauistisch: ein Ort der Geborgenheit, ein Zurück zur Natur. Yuki & Nina ist eine Geschichte, ein Märchen fast, über Fremdheit und Grenzüberschreitung. Wenn der Film eine Moral hat, dann die, Kinder und ihre Erfahrungen ernst zu nehmen, nicht zu verkindlichen, und die, dass Kinder sich trennen müssen von Eltern, auch um deretwillen. (Rüdiger Suchsland)
(Text: Viennale 2009)
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Details
- Schauspieler
- Noë Sampy, Arielle Moutel, Tsuyu, Hippolyte Girardot, Marilyne Canto
- Regie
- Nubohiro Suwa, Hippolyte Giradot
- Kamera
- Josée Deshaies
- Author
- Nobuhiro Suwa, Hippolyte Girardot
- Musik
- Lily Margot, Doc Mateo
- Verleih
- Stadtkino Filmverleih
Bilder
3 Bilder
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