Jedes Jahr im Sommer verlassen tausende Landarbeiter die Provinz Sichuan und begeben sich auf eine 3000 Kilometer lange Zugreise in Richtung Westen, zur autonomen Region Xinjiang. Hier müssen riesige Baumwollfelder abgeerntet werden, eine schwere, aber ganz gut bezahlte Arbeit. Einige verlassen ihre Dörfer zum ersten Mal, einige sind noch nie mit der Bahn gefahren. Regisseurin Ning Ying untersucht dieses relativ neue Phänomen und lässt die Menschen zu Wort kommen, die sich auf diese beschwerliche, ungewisse Reise begeben. Im chinesischen Dokumentarfilm kamen die Protagonisten lange Zeit nie selber vor der Kamera zu Wort, stattdessen sprach ein Kommentator im Propagandaton. Erst seit dem Aufkommen einer unabhängigen Produktion Ende der 80er Jahre erhielten sie die Möglichkeit, sich persönlich zu artikulieren. So wie die Wanderarbeiter in Railroad of Hope, einer fesselnden und anrührenden Reportage über ihre strapaziöse Bahnfahrt zur Baumwollernte in die 3000 Kilometer entfernte Region Xinjiang. Die emotionalen Äußerungen der auf engstem Raum zusammengepferchten Reisenden vermitteln einen lebendigen Eindruck von der Notlage der chinesischen Landbevölkerung von bitterer Armut und Ausbeutung durch betrügerische Arbeitsvermittler, aber auch von der universellen Sehnsucht nach Wohlstand und Glück. (Ralph Umard) Vor einem Jahr entschloss ich mich, eine lange Zugreise durch China zu unternehmen. Dabei wurde meine Aufmerksamkeit sofort auf die Massen von Landarbeitern gelenkt, die eines der großen Abenteuer unserer Zeit wagen: die Migration. Mich überraschte vor allem, dass die meisten diese Reise nicht nur, wie man annehmen könnte, aus wirtschaftlichen Gründen antraten, sondern auch mit dem Wunsch, ihren Horizont zu erweitern und eine neue Welt zu sehen. (Ning Ying)
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