Film

Written on the Wind

USA , 1956

Ein brechtischer Essay über die Impotenz der US-Familie und jene des Wirtschaftslebens.

Min. 100
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Sein gewagtester Film, so Sirk - und einer seiner größten. Die Geschichte einer dysfunktionalen Öldynastie in schreiendem Technicolor, schiefen Winkeln und visuellen Exzessen, deren Epik nur dem Verfallsgrad des Imperiums entspricht. Die Stilisierung betont das Ikonenhafte der Figuren, ohne ihre komplexe wie komplexbeladene Psychologie auszuradieren.

Die augenscheinlichen Stars - Lauren Bacall und Rock Hudson - sind dazu verurteilt, zweite Geige zu spielen. Im Vordergrund, umweht von Verdammnis: die von Robert Stack und Dorothy Malone verkörperten Öl-Erben, ein ehrgeiziger Playboy, der im Alkoholabgrund versinkt, und eine Nymphomanin auf der Suche nach imaginärem Kindheitsglück.

Gefangene Tiere, die vor den Tür- und Fensteröffnungen einer sterilen Luxusvilla entgleisen. Ein brechtischer Essay über die Impotenz der US-Familie und jene des Wirtschaftslebens. Das entsprechende Schlussbild zeigt eine Frau, die verzweifelt das Modell eines Bohrturms umklammert. (Christoph Huber)

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