Woyzeck, eine unterdrückte, geschundene Kreatur, wird zum Mörder seiner untreuen Geliebten.
Büchners visionäres Dramenfragment vom gedemütigten und betrogenen Soldaten, der zum Mörder wird, umgesetzt in langen Einstellungen, die von insgesamt nur 27 Schnitten scharf getrennt werden. Herzog peitscht den Dreh in achtzehn Tagen direkt im Anschluss an seine Nosferatu-Version durch, der beide Titelrollen verkörpernde Klaus Kinski hat zwischen den Filmen nur eine Woche Pause, seine spürbare Erschöpfung zeichnet die fiebrige Darstellung des gequälten Woyzeck. Obwohl es, gerade in der Verdichtung, die intensivste Kollaboration des berüchtigten Duos Herzog-Kinski ist, blieb Woyzeck einer ihrer unterschätztesten Filme. Der Regisseur gab sich später ambivalent - wegen der Besetzung. Aber die wahre Ambivalenz steckt im irritierenden Paradox zwischen der distanzierten Form und der leidenschaftlichen Interpretation: ein anarchistisches Moralstück. (C.H.) (filmmuseum)
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Details
- Schauspieler
- Klaus Kinski, Eva Mattes, Josef Bierbichler, Willy Semmelrogge, Paul Burian, Wolfgang Bächler, Herbert Fux, Irm Hermann
- Regie
- Werner Herzog
- Kamera
- Jörg Schmidt-Reitwein
- Author
- Werner Herzog, nach Georg Büchner