Wonderful Town
Film

Wonderful Town

Thailand , 2007

Ein Architekt aus Bangkok soll im Süden Thailands den Wiederaufbau einer vom Tsunami zerstörten Ferienanlage leiten und verliebt sich in eine junge Frau.

Wonderful Town
Min. 92
Start. 18.06.10

Ton, ein junger Architekt aus Bangkok, soll den Wiederaufbau einer vom Tsunami zerstörten Ferienanlage in Phuket, an der Südküste Thailands, überwachen. Statt in einer der Bettenburgen von Takua Pa mietet er sich in einem unscheinbaren Kleinstadthotel ein, wo er der einzige Gast zu sein scheint. Tons Flirt mit der jungen Hotelwirtin Na entwickelt sich zu einer leidenschaftlichen Beziehung, die allerdings dem argwöhnischen Blick ihres sinistren Bruders Wit nicht entgeht. Bereits die sanften Meereswellen, die in der ersten Einstellung des Films von einem subtil bedrohlichen elektronischen Sound überlagert werden, lassen ahnen, dass es in Wonderful Town um weit mehr geht als den Konflikt zwischen Stadt und Land. Die Schönheit der Landschaft verstellt Tons Blick für die soziale Dynamik des weitgehend entvölkerten Ortes, auf dessen kollektiver Psyche die Folgen der Katastrophe lasten. Na verkörpert beides: Schönheit und Verletzung. Sensibel, delikat und verführerisch inszeniert Aditya Assarat in seinem eleganten Spielfilmdebüt die arglose Inbesitznahme der leidenden Provinz durch den naiven Großstädter und lockt den Zuschauer geschickt in dieselbe Falle. Obwohl sich der Film unaufhaltsam zu einem veritablen Thriller entwickelt, mag man der Einsicht nicht nachgeben, dass im Paradies tiefe Wunden klaffen. (Christoph Terhechte) Wonderful Town ist inspiriert von Takua Pa, einer Stadt im Süden Thailands, in der 2004 achttausend Menschen im Tsunami umkamen. Als ich zwei Jahre nach der Katastrophe dort hinkam, hatte ich einen seltsamen Eindruck von der Stadt: Sie war sehr friedlich und schön. Alle Erinnerungen an den Tsunami waren verschwunden, als hätten die Einwohner sie loswerden wollen. Aber so unversehrt die Stadt selbst auch wirkte - die Menschen waren es nicht. Ich hatte den Eindruck, als wären sie noch immer wie betäubt, als wären sie gerade aufgewacht und könnten sich nicht an den Heimweg erinnern. Eine seltsame Traurigkeit war spürbar; es war für mich eine Stadt der Traurigkeit. (Aditya Assarat)

(Text: Viennale 2008)

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Details

Regie
Aditya Assarat
Kamera
Umpornpol Yugala
Author
Aditya Assarat
Musik
Koichi Shimizu, Zai Kuning
Verleih
Stadtkino Filmverleih

Kinoprogramm