1934 erschien Wie der Stahl gehärtet wurde, ein Axiom des Sozialistischen Realismus sowjetischer Ausprägung. Korčagin, Ostrovskijs Held und verschlüsseltes Alter Ego, ist der perfekte Kommunist: Ein Tatmensch, dessen Heim die vorderste Reihe des Klassenkampfes ist. 1942 verfilmte Mark Donskoj den Roman, den ästhetischen Maßgaben des Augenblicks verpflichtet. Ähnlich zeittypisch ist die nächste Adaption des Stoffs, Pavel Korčagin: Sein grimmig-expressiver Realismus aus Eis, Eisen und rottendem Holz, seine subtil selbstreflexiven Züge sowie die Verweigerung allen unbotmäßigen Heroismus' machen ihn zu einem Archetypen des Tauwetter-Kinos. Korčagin ist kein Ideal, sondern ein vernunftbegabtes Wesen aus Fleisch und Blut, das gewillt ist, für die Sache zu leiden; dass der Preis nicht zu hoch ist, muss er sich selbst einreden. Am Ende hält ihn nur eins am Leben: Es soll nicht umsonst gewesen sein. (O.M. - Filmmuseum)
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