When We Were Kings

When We Were Kings

USA , 1996

When We Were Kings
Min. 87
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Obwohl Leon Gast im Herbst 1974 in Zaïre eigentlich das parallel stattfindende Musikfestival dokumentieren wollte, merkte er schnell, dass für ihn der Boxkampf um die Weltmeisterschaft zwischen George Foreman und Muhammad Ali das interessantere Ereignis darstellte: Da war Don King, der skrupellose Box-Promoter, der sich das große Geld erhoffte, da war Diktator Mobutu, der sich Prestigegewinn erhoffte, und da war die afrikanische Bevölkerung, die sich von dem Spektakel mitreißen ließ. Vier Tage vor dem Kampf, dem «Rumble in the Jungle», verletzte sich George Foreman an der Augenbraue: Der Kampf musste um sechs Wochen verschoben werden. Diese Zeit nützte Gast, um tausende von Metern Film zu drehen. Er begleitete Ali zu seinen Pressekonferenzen, bei den Reisen durchs Land, beim Training und bei Begegnungen mit der Bevölkerung. Erst Ende Oktober traten die beiden Boxer gegeneinander an. Der hochfavorisierte Foreman, nach Expertenmeinung der härteste Schläger aller Zeiten, ging in der achten Runde zu Boden: Muhammad Ali hatte sich den Weltmeistertitel wieder zurückgeholt. Leon Gast hingegen kehrte mit 100.000 Metern Film in die USA zurück, völlig pleite. Erst nach einer über zwanzig Jahre währenden Odyssee - die für sich wiederum eine Dokumentation wert wäre - konnte When We Were Kings fertiggestellt werden. Im Beisein des an Parkinson erkrankten Muhammad Ali und George Foreman nahm Leon Gast im März 1997 den Oscar für den Besten Dokumentarfilm entgegen. (Thomas Lüthi)

(Text: Viennale 2009)

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