Man muss es als Zeichen von Pabsts perversem Genie verstehen, dass er sich den Terror des Krieges in den Schützengräben wie auf den Weiten des Niemandslands als Sujet für seinen ersten Tonfilm aussuchte. Westfront 1918 baut sich auf zu einer Schlacht, bei der einem das Pfeifen, Scheppern, die Geräusche von Stahl durch Luft, auf Erde alle Orientierung raubt; dazwischen das kurz gedämpfte Huschen von Stahl durch Fleisch und Knochen. Als diese exemplarische, in ihrer Gesinnung prononciert pazifistische Geschichte vom Sterben der ¿Vier von der Infanterie¿ (wie die heute vergessene Romanvorlage heißt) in die Kinos kam, beherrschten revanchistisch aufgeladene deutsche Bilder vom Großen Krieg die Leinwände: Von einer Sinnlosigkeit all der Verluste an Leben und Werten war selten die Rede, eine Solidarität über die Gräben hinweg unerwünscht. Durchaus eine revolutionäre Geste, dieser Film. (R.H./Filmmuseum)
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Details
- Schauspieler
- Fritz Kampers, Gustav Diessl, Hans-Joachim Moebis
- Regie
- Georg Wilhelm Pabst
- Kamera
- Charles Métain, Fritz Arno Wagner
- Author
- Ladislaus Vajda nach Vier von der Infanterie von Ernst Johannsen
- Musik
- Alexander Laszlo