Leidenschaftlich erzählte Geschichte einer Leidenschaft: Die Leiden des jungen Werther, im Ganzen streng nach Goethes Roman, im Detail gerafft, konzentriert und zutiefst ophülsisch (also filmisch) im Grundton. Liebe, die nicht gelebt werden kann, zerbrochene Freundschaft, selbstzerreißende Qual, die im Selbstmord endet. Ophüls versetzt den Tod Werthers ins Freie, in die Landschaft. Er spart ihn aus, lässt den Schuss nur hören, während im Bild ein galoppierendes Pferd ohne Reiter, dasjenige Werthers, zu sehen ist. Eine Metapher. Die Person ist tot, das Ungestüm aber, das Verlangen nach Unbedingtheit, lebt gleichsam in der Natur jeder Passion fort. Ein Film über Maßlosigkeit und Scheitern. Auch ein Sehnsuchtsfilm des Emigranten Ophüls über Deutschland, 1938 in Frankreich gedreht. Mein Goethe, oder der Versuch, den "deutschesten Dichter" nicht den deutschtümelnden, Bücher verbrennenden Barbaren zu überlassen. In die Dreharbeiten im Elsass donnerten, so Ophüls, "schon die Kanonen hinein. Drüben, überm Rhein, im Schwarzwald, spielten die Deutschen Krieg". (H.T.) (filmmuseum)
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Details
- Schauspieler
- Pierre-Richard Wilm. Annie Vernay, Jean Galland, Paulette Pax, Georges Vitray
- Regie
- Max Ophüls
- Kamera
- Eugène Schufftan
- Author
- Hans Wilhelm, nach J. W. von Goethe
- Musik
- Henri Herbblay