Als jedoch acht Jahre später die Vorbereitungen für den Schwimm-Marathon von Santa Fe-Coronda in vollem Gange sind, beschließt er, an den Ort seiner früheren Schmach zurückzukehren und seinen Titel zurückzuerobern. Doch während der Vorbereitungen wird er von quälenden Ängsten befallen, die ihn am Training hindern. Er lernt den 20-jährigen Schwimmer Chino kennen, der davon träumt, in die Nationalauswahl zu kommen und - wie Jahre zuvor Goyo - eine schmerzliche Niederlage einstecken muss. Goyo, der sich im jungen Kollegen selbst wiederzufinden glaubt, schlägt Chino vor, dieser solle als sein Lotse im Begleitboot für den Schwimm-Marathon mitfahren. Mit großem ästhetischen Gespür filmt Chen die Schwimm-Wettbewerbe in langen Unterwasser-Kamerafahrten, fängt die Körper beim Training ein und vermittelt das Gefühl, was es heißt, gegen das nasse Element, das klar, trüb oder erdig sein kann, anzukämpfen. Sogar den Ton setzt Chen gezielt ein, um diese Erfahrung zu verstärken. Interessant ist Agua aber auch aufgrund der inneren Widersprüche der beiden männlichen Protagonisten und ihres ganz persönlichen Verständnisses vom Siegen und Aufgeben: Goyo ist eine Art Held, der Niederlagen nicht akzeptieren kann; ganz anders als der klassische Siegertyp ist er aber eher schüchtern, einzelgängerisch und schweigsam. Chino dagegen träumt von einem Sieg, den er als einzige Möglichkeit sieht, seiner materiellen Misere zu entkommen. Trotz härtesten Trainings ist er jedoch bald versucht aufzugeben. Die Beziehung dieser beiden Männer wird so zum zentralen Aspekt des Films, dem es - entgegen seines Titels - gelingt, beinahe ein ätherisches Gefühl zu vermitteln. (Olivier Bombarda)
(Text: Viennale 2006)
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Details
- Schauspieler
- Rafael Ferro, Nicolás Mateo, Gloria Carrá, Leonora Balcarce, Pablo Testa, Jimena Anganuzzi, Diego Alonso
- Regie
- Veronica Chen
- Kamera
- Sabine Lancelin, Matías Mesa
- Author
- Veronica Chen, Pablo Lago