Eine Weichenstellung. Ozus erster vollständig bewusster Tonfilm kreiert den Typ der sozialen Komödie, die der Regisseur nach dem Krieg zu meisterlicher Reife befördern wird. Wie die späteren Arbeiten ist der Prototyp phlegmatisch, ernst, melancholisch, genau, feinfühlig, kompliziert und komplex komponiert und in all dem gleichwohl auf eine leise, trockene, bisweilen brutal attackierende Art äußerst komisch. Das Ziel von Spott und Zuwendung: das gehobene japanische Bürgertum mitsamt heiliger Konventionen, galoppierender Lügen, Tendenzen zu allumfassender Scheinheiligkeit und alerter Nachäffung westlichen Lebensstils. Ozu, der Ironiker, der sich selbst "beharrlicher Bussard" genannt hat, ist ein Realist mit der göttlichen Gabe zartfühlenden Humors. Er karikiert seine Kreaturen, er lässt sie samt ihrer Lächerlichkeit über die Klinge springen. Aber er behält sich vor, sie zu lieben. In seinen Werken stellt sich einer der großen Verstehenden und Horchenden der Filmgeschichte dar. (H.T.)
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Details
- Schauspieler
- Saitô Tatsuo, Kurishima Sumiko, Kuwano Kayoko, Sakamoto Takeshi, Uehara Ken
- Regie
- Ozu Yasujirô
- Kamera
- Mohara Hideo, Atsuta Yûharu
- Author
- Fushimi Akira, James Maki (i.e. Ozu)
- Musik
- Itô Senj