Wanted ist zwischen Dokumentar- und Spielfilm angesiedelt und beschäftigt sich mit einer Materie, die mit den Mythen und der Identität der Sioux in South Dakota ursächlich in Zusammenhang steht. Im Laufe der letzten 18 Monate wurden acht Tote aus dem Rapid River geborgen, der das Pine-Ridge-Reservat durchquert. Die Indianer vermuten rassistische Übergriffe und leben in ständiger Angst. Der Film begleitet den Polizeileutnant Harold H. Brewer bei seinen Ermittlungen. Er vertraut nicht nur den Tatsachen, er glaubt ebenso an Träume wie an die Bedeutung von DNA-Analysen. Er bleibt unbeirrbar und lässt sich Zeit, um nachzudenken und hinter der ungelösten Mordserie einen Sinn zu entdecken. Es scheint, als würde er sich ständig mit philosophischen Fragen beschäftigen zumindest so lange, bis er sich selbst in einer Position wiederfindet, in der er vorsichtig sein muss: Als Indianer und Vertreter des Gesetzes ist er in den Augen seines Stammes ein Verräter: außen rot, innen weiß. Wanted ist ein bizarrer und wilder Western, gedreht in der weiten, öden Landschaft Dakotas wo in der Ferne die letzten Bisonherden die Wege von schaukelnden Lastwagen kreuzen, die heimlich geschmuggelten Whisky in das Reservat bringen. Im Zuge den Nachforschungen enthüllen sich die Ängste, Lebens- und Liebegeschichten der Indianer nicht ohne Überraschungen. Während des Projekts habe ich viel über meine Rolle als Filmemacherin nachgedacht. Ich wollte keinen ethnografischen Film drehen. So kam ich auf die Idee, den Polizeibeamten in den Mittelpunkt zu stellen. Die mysteriösen Vorfälle wiesen zunächst alle Eigenschaften eines klassischen Serienmordes auf. Ich spürte aber, dass das Rätsel nicht auf konventionelle Weise gelöst werden konnte. Probleme lösen zu müssen, ist eine Krankheit des Westens. Das Motto des Films deutet es an: «Die Fakten allein tendieren dazu, die Wahrheit zu verdunkeln.» (Kim Hopkins)
Länge: 105 Min.
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Details
- Regie
- Kim Hopkins
- Kamera
- Kim Hopkins
- Author
- Kim Hopkins
- Musik
- Erik Windrich