Waiting for Fidel

Waiting for Fidel

Kanada , 1974

Waiting for Fidel
Min. 58
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Eine dreiköpfige Filmdelegation reist nach Kuba, um dort ein Interview mit Fidel Castro zu führen. Ihre Erwartungen sind groß: "Sollte es uns gelingen", so sinnieren sie auf der Hinreise, "dass sich Castro zu einer Aussage über eine mögliche Annäherung zwischen Kuba und den USA hinreißen lässt, dann ist uns eine Ausstrahlung im Fernsehen gewiss, dann verkünden wir als Erste diese Botschaft der Welt." 15 Jahre sind vergangen, seit 1959 die Revolutionsarmee unter Fidel Castro und Che Guevara die Diktatur von Fulgencio Batista stürzte und Castro zum Máximo Lider der seither kommunistisch regierten Karibikinsel wurde. Und 13 Jahre liegt die missglückte, von der CIA unterstütze US-Invasion (1961) in der Schweinebucht zurück, die zum Embargo führte. Die illustre Delegation besteht aus Geoff Stirling, Inhaber einiger Radio- und Fernsehstationen sowie Verfechter der freien Marktwirtschaft, Joseph Smallwood, dem früheren sozialistischen Premierminister Neufundlands und dem Filmemacher Michael Rubbo. Ihr Aufenthalt ist von kubanischer Seite bestens organisiert, sie werden in einer der kolonialen Prachtvillen untergebracht, ein Übersetzungsteam steht ihnen zur Verfügung, Exkursionen in Schulen, Krankenhäuser, neue Wohnsiedlungen und zur Schweinebucht werden organisiert, damit sie sich ein Bild von den Errungenschaften des sozialistischen Kubas machen können, von den Veränderungen einer Gesellschaft, deren Lebensbedingungen unter Batista von organisierter Kriminalität und Prostitution, Unbildung und Ausbeutung geprägt war. Was einst Lusthaus reicher US-Amerikaner war, entdecken die drei als selbstbewusstes Land im Aufbruch. Obschon darüber Einigkeit herrscht, brechen bei jeder Gelegenheit heftige ideologische Diskussionen zwischen ihnen aus. Nicht umsonst spielt der Titel auf Becketts absurdes Theaterstück «Warten auf Godot» an, denn während Stirling, Smallwood und Rubbo auf den Interviewtermin warten, philosophieren und Erkundungsausflüge unternehmen, verwandelt sich die erwartete Anwesenheit des Máximo Liders in eine Präsenz der Abwesenheit, welche die Fragen, die sie an Castro richten wollen, zu immer ausgeklügelteren ideologischen Auseinandersetzungen gestaltet. [...] (Verena Teissbp
(Text: Viennale 2007)

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Details

Regie
Michael Rubbo
Kamera
Michael Rubbo

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