Violette Leduc, la Chasse à l'amour

F , 2013

Esther Hoffenbergs Porträt-Doku taucht ein in die ,penetrant ehrliche' und zugleich ungemein poetisch-zärtliche Welt von Violette Leduc, die zu den Pionierinnen der feministischen Literatur des 20. Jahrhunderts zählt - einer Zeit, in der sich Autorinnen mühsam eine eigene Sprache und Stimme im männerdominierten Genre erkämpften.

Min. 57
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Violette Leduc - ein Name gleichbedeutend mit Skandal und Tabubruch. Bekannt wird die französische Schriftstellerin (1907-1972) durch "Thérèse und Isabelle", ihre autobiografisch inspirierte und für damalige Verhältnisse unverschämt explizit geschilderte Geschichte über die Beziehung zweier Internatsschülerinnen. Das Werk empört und erscheint 1955 in einer vom Verlag zensierten, ja verstümmelten Version. Leduc jedoch lässt sich nicht beirren. Ohne Furcht schreibt sie weiterhin über ausgeblendete gesellschaftliche Themen der Nachkriegszeit: das Aufwachsen als uneheliches Kind, Abtreibung, Klassenunterschiede. Das trägt ihr die Bewunderung und Unterstützung von Zeitgenoss_innen wie Genet, Sartre und vor allem Simone de Beauvoir ein, in die sich Leduc hoffnungslos verliebt und mit der sie bis zu ihrem Tod eine innige Freundschaft, respektive (platonische) Liebesbeziehung verbindet. Beauvoir ermöglicht der Freundin das Schreiben durch eine angebliche ,Tantiemenvorauszahlung' (in Wahrheit eine direkte Zuwendung der wohlsituierten Prix-Goncourt-Trägerin), wird ihre Vertraute, Unterstützerin und strenge Lektorin. An Beauvoir schreibt Leduc: "Ich bin eine Wüste, die mit sich selber spricht." Diese antwortet: "Ich habe in der Wüste unzählige Schönheiten gefunden."

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