Wie denkt und hört Ricardo Villalobos, einer der wichtigsten DJs der elektronischen Musik? Wie kommen Herbert von Karajan und die Hörner von Mussorgsky in das Studio des chilenischen Musikers aus Darmstadt? Was passiert mit seinen Modulen und Maschinen, wenn sie längst abgeschaltet sind? Wie reagieren die Menschen auf seine Auflegekunst im Berliner Berghain, dem Technotempel der Gegenwart? Was wollen die Menschen auf den internationalen Bühnen von Ibiza für ihr Geld? Haben wir eigentlich mehr Sex als unsere Eltern? Und wie gehen wir um mit der Macht unseres Glücks? Nach seinen Filmen 196 bpm und Between the Devil and the Deep Blue Sea ist Villalobos der letzte Teil einer freien Trilogie, die sich mit Aspekten der elektronischen Musik und der Club-Kultur in der ersten Dekade unseres neuen Jahrhunderts beschäftigt. 2004 habe ich Ricardo Villalobos zum ersten Mal live als DJ erlebt. Er spielte unfassbar lange Stücke, die nicht nur tausende Menschen im Club, sondern auch ihn in eine andere Zeitzone katapultierten. Was wir hörten, lebte er mit einer Leidenschaft, die wie ein nicht müde werdender Aufruf wirkte, sich mit allen Mitteln gegen die Reduktion unseres Lebens auf die Struktur und die Zeiteinheit von Pop-Songs zu wehren. Aus einer Sekunde eine völlig andere Geschichte zu machen, das ist seine Kunst, der ich nachgehen wollte. (Romuald Karmakar)
(Text: Viennale 2009)
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Details
- Schauspieler
- Ricardo Villalobos
- Regie
- Romuald Karmakar
- Kamera
- Benedict Neuenfels, Romuald Karmakar, Katja Sambeth
- Author
- Romuald Karmakar
- Musik
- Ricardo Villalobos