Ein in unterschiedlicher Gestalt auftretender, Aswang genannter Dämon gilt als Verursacher von Unglück und unerklärlichen Todesfällen auf den Philippinen, wo trotz der vorherrschenden katholischen Religion Aberglaube weit verbreitet ist. In MAPANG-AKIT wird eine Frau als Aswang oder Hexe verdächtigt, nachdem ein Mann unter merkwürdigen Umständen ums Leben kam. Torres verbindet eine fiktionale Erzählung mit Dokumentaraufnahmen vom einfachen Leben armer Landbewohner auf der Insel Panay. Visuell stilisiert mit Verfremdungseffekten oder artifiziell im Stil abstrakter Malerei ist dagegen die Bildgestaltung in Kurzfilmen wie TAWIDGUTOM und SALAT, die einen Eindruck vermitteln von der Bandbreite der von Torres genutzten filmsprachlichen Ausdrucksformen. Sein auf 35mm gedrehter SILENT FILM ist zwar schwarzweiß, aber mit Ton: Ein Sprecher rezitiert Lyrik des Poeten und Sängers Lourd de Veyra zu Aufnahmen gegenwärtigen urbanen Lebens. Der auf einem Gedicht von Allan Pastrana basierende MUSE fasziniert wiederum visuell mit bildschönen Impressionen vom nächtlichen Flughafen und von fliegenden Möwen vor einer Großstadtsilhouette. Während der mit dem Mobiltelefon gedrehte VERY SPECIFIC THINGS AT NIGHT wie nebenher von historischen Umwälzungen kündet.
(Text: Viennale 2013)
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Details
- Regie
- John Torres