In Südkärnten sprachen vor 1910 zirka neunzig Prozent aller BewohnerInnen Slowenisch, heute ist es durchschnittlich ein einstelliger Prozentsatz. Was muss die Politik tun, um dem Verschwinden einer Sprache, deren Schutz in der Verfassung festgeschrieben ist, entgegenzuwirken?
Hat sich Mračnikar in ihren früheren Dokumentarfilmen „Der Kärntner spricht Deutsch“ und Andri 1924–1944 der Zeit des Nationalsozialismus und den verheerenden Auswirkungen auf die slowenische Bevölkerung gewidmet, spannt sie nun in ihrem neuen Film Verschwinden/Izginjanje einen Bogen von hundert Jahren und spürt einer Geschichte nach, die im audiovisuellen Gedächtnis Österreichs kaum vorkommt.
Andrina Mračnikar formuliert in ihrem essayistischen Dokumentarfilm eine hochpolitische Dringlichkeit. In persönlichen Gesprächen mit Familienmitgliedern eröffnet sie ein Bild von Verfolgung, Deportation, gewaltsamen Angriffen, hinterhältigen Anfeindungen und bürokratischen Hürden. All diese Erfahrungen führten für viele Kärntner SlowenInnen dazu, dass sie vor der eigenen Sprache resignierten: Zu Hause vertraut, wurde Slowenisch außer Haus immer mehr zum Ballast...
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Details
- Regie
- Andrina Mračnikar
- Verleih
- Filmdelights