Direkt aus der Provinz (und dem Film "Yojimbo") gerät der vazierende, sich immer noch missgelaunt an Brust und Rücken kratzende ronin Mifune nach Edo, dem Sitz der Militärregierung, und so mitten in den Film Tsubaki Sanjuro. Die Reise führt von einem Meisterstück der Misanthropie in ein Meisterwerk aus vermischten Säften des Ernstes und der Ironie. Und weil in Edo die Sitten verfeinert, die Bildung philosophischer und die Intrigen der Macht unendlich komplizierter sind, ist Tsubaki Sanjuro - fotografiert in abgezirkelt strengen Bildern in Augenhöhe - ein weitaus subtileres, also verwirrenderes jidai-geki als Yojimbo. Die Verbündeten: ein Kranichschwarm junger, großäugiger Samurai, gefährlich durch Einfalt, Idealismus, Eingebundensein ins System. Der Gegner: ein Wahlverwandter, einsam wie Mifune, nur auf der dunklen Seite stehend. Die Karten sind denkbar kompliziert gemischt. So wird der Schwertstreich im Finale nicht nur zum prachtvollsten in Kurosawas OEuvre, sondern zur Widerlegung seiner selbst. Der Sieger scheitert am Sieg. Ihm bleibt nur eines - zu gehen.
(Text: filmmuseum)
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Details
- Schauspieler
- Mifune Toshiro, Nakadai Tatsuya, Kayama Yuzo, Hirata Akihiko
- Regie
- Akira Kurosawa
- Kamera
- Fukuzo Koizumi, Takao Saitô
- Author
- Ryûzô KIKUSHIMA, Hideo Oguni, Akira Kuro
- Musik
- Masaru Satô