In der Kurzgeschichte Schwere Naturen (1886) verlässt ein armer Student sein Zuhause, um seinem herrschsüchtigen Vater zu entkommen; im Einakter Tatjana Repina (1889) stürzt eine Frau die traditionell orthodoxe Hochzeit ihres ehemaligen Mannes ins Chaos. So wie sich Tschechow über die Konventionen des Theaters seiner Zeit hinwegsetzte, so bricht Muratova einmal mehr mit jenen einer konventionellen Dramaturgie, indem sie Zeiten und Erzählungen aufeinanderprallen lässt. Ein Familiendrama trifft auf eine Hochzeitszeremonie, fast dokumentarisch in Szene gesetzt. Gerade in der Banalität der entweihten Feierlichkeit entdeckt Muratova neue Geheimnisse: Das Hochzeitsritual verwandelt sich in eine Farce. Ein filmisches Gedicht, eine Ode an das Schöne im Hässlichen, und das Hässliche im Schönen. (J.M.)
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Details
- Schauspieler
- Sergei Bekhterev, Nina Ruslanova, Natalya Buzko
- Regie
- Kira Muratova