David Byrne selbst führt das Publikum in seinem schnittigen roten Cabrio durch den Film. Er zeigt uns das Leben in der fiktiven texanischen Kleinstadt Virgil, mit deren Herzstück, der Elektronikfirma Variocorp, all die unterschiedlichen Protagonisten irgendwie verbunden sind: der heiratshungrige Mr. Fyne; der mexikanische Macho Ramon; «the cute woman»; «the lying woman», die schon mit sämtlichen Stars geschlafen haben will; ein populärchristlicher Prediger und «the lazy woman», die soviel geerbt hat, dass sie es sich leisten kann, ihr Leben im Bett zu verbringen, sich von Robotern füttern zu lassen und das Weltgeschehen per TV mitzuverfolgen. Byrnes Porträt der amerikanischen Kleinstadt ist polemisch und geschliffen. Die Kameraarbeit ist ein wichtiges Element des Films. True Stories wurde von Ed Lachman fotografiert, dessen Name ein Markenzeichen für Leute ist, die sich für Regisseure abseits ausgetretener Pfade interessieren. Er war es, der für La Soufrière Werner Herzog auf die Hänge eines im Ausbrechen begriffenen Vulkans folgte, und er hat für Wim Wenders, Shirley Clarke, Bernardo Bertolucci, Jean-Luc Godard und Tina Turner gearbeitet. Diesmal hat er einen neuen Look gefunden: Seine Landschaften und Stadtszenen erinnern an alte Postkarten, auf den alles leicht verzerrt aussieht. Seine Gebäude wirken wie Parodien von Gebäuden. Er stellt die Leute vor Innen-Landschaften aus Gegenständen, die sie besitzen so viele Objekte, dass sie darunter begraben zu sein scheinen. (Roger Ebert)
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Details
- Regie
- David Byrne
- Kamera
- Ed Lachman
- Author
- Stephen Tobolowsky, Beth Henley, David Byrne
- Musik
- David Byrne
- Verleih
- Warner Bros.