Trona erzählt keine Geschichte im herkömmlichen Sinne, viel eher beschreibt der Film einen Zustand, den existenziellen Zustand des Herausfallens aus der Gewohnheit, des Wegkippens in eine andere Welt. Ein Mann macht einen Schritt abseits des Weges und kommt im nächsten Dorf halbnackt und ausgeplündert an. David Fensters Film ist ein kleines Wunder an lakonischem Witz, subtilem Ernst und filmischer Intelligenz. Wollte man Trona mit einem einzigen Satz beschreiben, so hieße der: James Benning meets Laurel & Hardy meets Monte Hellman. Die Tatsache, dass Trona ebenso witzig und ebenso rührend wie spöttisch ist, spricht für das Selbstvertrauen von Fensters Spielfilmdebüt. Fenster, der auch als sein eigener Kameramann agiert, hält in eindringlichen Bildern den Wüstenhimmel und vermoderte Hotelzimmer fest. Seine Besetzung besteht hauptsächlich aus Amateurschauspielern, und vor allem David Nordstrom liefert mit seinem unbewegten Mienenspiel als Der Mann eine witzige und intelligente Darbietung. So verlockend es auch sein mag, nach Inspirationsquellen zu suchen etwa in Monte Hellmans Two-Lane Blacktop und bei James Benning, in Wim Wenders Im Lauf der Zeit und bei Samuel Beckett, vielleicht sogar, was Nordstroms Spiel betrifft, bei Stan Laurel, man würde Trona dadurch die Originalität absprechen. Trona ist zugleich existenzialistische Komödie, statisches Road Movie und klaustrophobische Pikareske, aber vor allem hartnäckig und herrlich komisch. (Gary Mairs)
(Text: Viennale 2004)
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Details
- Regie
- David Fenster
- Kamera
- David Fenster
- Author
- David Fenster
- Musik
- Tatsuhiko Asano