Totó

Totó A , 2009

Nahaufnahme eines Unbehausten: Antonio Cotroneo, ein Mann um die fünfzig, den in seiner kalabrischen Heimatstadt alle Totó rufen, lebt seit Jahrzehnten im selbst gewählten Exil.

Min. 128
Start. 26.03.10

Totó hat als jugendlicher Rebell seinem Geburtsort den Rücken gekehrt.

Seit damals steht er zwischen den Welten, mit seiner Sprache, mit seinen Gefühlen, mit seinen Träumen. Geboren im kalabresischen Ort Tropea, seit dreißig Jahren verheiratet mit einer Wienerin, lebt er heute als Emigrant in Wien, nach jahrzehntelangem, rastlosem Suchen nach einem Wohnort für sich, seine Frau und die vier Söhne. Mit seinem fünfzigsten Lebensjahr wird die Sehnsucht nach seinem Heimatort, das Gefühl, etwas verloren zu haben, so groß, dass Totós Gedanken immer stärker um seine Kindheit und Jugend in Süditalien kreisen. Während seiner Tätigkeit als Billeteur im Wiener Konzerthaus entstehen so, als Notizen im Kalender, die ersten Gedichte in seiner Kindersprache, dem tropeanischen Dialekt. Das Schreiben weckt nicht nur Erinnerungen an das verlorene "einfache Leben", sondern auch an längst vergessen geglaubte Gefühle und Begegnungen. Totó, der mit dem Gedanken an eine Rückkehr spielt, auf der Suche nach sich selbst, in Wien und auf dem "Borgo", der Straße seiner Kindheit, die dort endet, wo eine Steintreppe hinunter zum Meer, zur großen Freiheit führt...

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