Tokio in der Dämmerung
Film

Tokio in der Dämmerung

Tôkyô boshoku J , 1957

Tokio in der Dämmerung
Min. 140
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Ozus Filme können, dürfen verwechselt werden, da sie sich so ­gleichen, dass man oft vermeint, einen Film gesehen zu haben. Immer wieder zerbrechende Familien und Männer, die in Bars ihre Einsamkeit zu vergessen suchen. Immer wieder Ginza-Gassen, Schlote, Schienen. Immer dieselben weißen Räume mit Schiebewänden, die sich in Räume öffnen, in denen Väter oder Mütter von erwachsenen Kindern Abschied nehmen, für lange oder fürs Leben. Ozu Yasujirô filmt, wie Giorgio Morandi malt: stets wieder dieselben Flaschen und Krüge in endlos neuen, ähnlichen Zusammen-stellungen. Tôkyô boshoku: die Variation einer Variation von Variationen. Ein Vater. Zwei Töchter. Die Mutter, tot gewähnt von den Töchtern, tot geschwiegen vom Vater. Ein Muster, aus dem allmählich ein ­anderes wird: das der verstorbenen jüngeren und der weggegangenen älteren Tochter, der die Stadt verlassenden Mutter, des allein zurückbleibenden Vaters. Ein Ofuna-cho, Heimdrama, dessen Ungeheuerlichkeit aus Schweigen und Intervallen besteht. (H.T.)

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