Was ihn an Manns Novelle bewegt habe, sei die Geschichte seiner Einsamkeit und Verzweiflung gewesen. Wieder, in besessener Repetition, eine Visconti-Apotheose von Agonie und Scheitern inmitten eines Ambientes überreifer Schönheit. Die Novelle nur mehr Ausgangspunkt für die Ausmalung abbröckelnder bellezza: Venedig, heimgesucht von Scirocco, Cholera, Unrat, Zerfall. Und auf der psychischen Ebene das nämliche Motiv. Die Suche nach dem befreienden absolut Schönen führt zur Pein einer uneingestandenen und platonischen Liebe und diese zur sinnlichen Erniedrigung des apollinischen Komponisten-Dirigenten Von Aschenbach. Zu abschiedsprächtigen Adagios zeigt Visconti das Koma der Belle Epoque und das Sterben seines Helden in Farbbädern zerrinnender Schminke. Es spricht für Viscontis Kraft als Künstler, dass seinem Werk mehr geblieben ist als Tableaus, Couleurs und Dekors - ein durchgehendes Klima von Untergang und Qual. (Harry Tomicek)
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Details
- Schauspieler
- Dirk Bogarde, Silvana Mangano
- Regie
- Lucino Visconti
- Kamera
- Pasquale De Santis
- Author
- Luchino Visconti, Nicola Badalucco nach Thomas Mann
- Musik
- Gustav Mahler