Das düstere Paris seiner berühmten Serials FANTOMAS (1913), LES VAMPIRES (1915/16) und JUDEX (1916) hat Louis Feuillade in TIH-MINH (1918) gegen Nizza und die französische Mittelmeerküste getauscht. Doch auch im freundlichen Licht des Südens sind seine Helden, der Abenteurer Jacques d'Athys, dessen Verlobte Tih-Minh und der treue Diener Placide, nicht vor den Nachstellungen einer Bande von Schurken und feindlichen Agenten gefeit, die ihnen das Geheimnis einer Inschrift entreißen wollen, das zu einem indischen Schatz führt. Mordversuche, Entführungen, mysteriöse Amulette, Amnesie auslösende Drogen, wüste Verkleidungen und eine hypnotisch schlafwandelnde Marquise ? die Helden müssen in dem 12-teiligen Serial mit jeder Hinterhältigkeit rechnen. Im deutschsprachigen Raum eher zurückhaltend rezipiert, ist Feuillades fantastischer Realismus, ist die wilde Poesie seiner trivialen Sensationsmelodramen, für die französische Kunst ? angefangen von den Surrealisten bis zu Filme machern wie Georges Franju, Alain Resnais, Jacques Rivette und Olivier Assayas ? stets ein nie versiegender Quell der Inspiration gewesen.
(Text: Viennale 2013)
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Details
- Schauspieler
- René Cresté, Mary Harald, Georges Biscot, Édouard Mathé, Louis Leubas, Gaston Michel, Marcel Maruet
- Regie
- Louis Feuillade
- Kamera
- Léon Klausse
- Author
- Louis Feuillade, Georges Le Faure