Der Kriegsfilm, ein typischer flagwaver, basiert auf den realen Kriegsgeschehnissen in den Philippinen 1941. Der Protagonist Captain Brickley war im wirklichen Leben ein Kriegskamerad Fords und Kommandeur eines mit Torpedos beladenen Schnellbootes. "Man sieht Männer auf Boote gehen und sie wieder verlassen, ohne sich dabei eine Minute zu langweilen", schrieb der Kritiker James Agee ironisch, aber treffend. Wenn Ford auch kein gutes Haar an "They Were Expendable" ließ und der Film infolge einer Verletzung des Regisseurs von Robert Montgomery fertiggestellt wurde (einige Schlachtaufnahmen), ist er dennoch ein echter Ford-Film. Ab 1945 macht sich eine gewisse Ernüchterung gegenüber den amerikanischen Werten des Heroismus bemerkbar, die sein Werk in den sechziger Jahren prägen sollten. Ford hatte zu diesem Zeitpunkt ein tiefes Zerwürfnis mit MGM, da dem Studio ein Propagandawerk für den Krieg auf den Philippinen vorschwebte. Der Film, wie wir ihn kennen, weicht von den Intentionen des Filmemachers ab, da MGM die heroische Note unterstrich, insbesondere durch die Musik. "They Were Expendable" übernimmt Hawks Darstellung von Männern im Krieg: bei der Erfüllung einer Arbeit. Jeder macht seinen Job und führt die Befehle von oben aus, so unverständlich sie auch erscheinen mögen. Das Resultat ist eine Abfolge von Szenen aus dem Alltag in der Armee ohne übermäßige Dramatisierung und (in den besseren Momenten) ohne Schwülstigkeit. Heldenhaft ist hier nur das Akzeptieren eines unnötigen Opfers, der allmählichen Zerstörung der Gruppe. Der menschlichen Größe der «Geopferten» steht der ostentative Heroismus des Stabs, konzentriert in der Gestalt Mac Arthurs, gegenüber. 1945 war die Lächerlichkeit der Figur, die einem jungen Marine ein Autogramm gibt, noch nicht deutlich erkennbar. Heute bringt sie eine spröde Note in einen Film, der bei all seiner Zerrissenheit zwischen den widersprüchlichen Wünschen von Regisseur und Produzenten besser ist als sein Ruf. (Joël Magny)
(Text: Viennale 2004)
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Details
- Regie
- John Ford
- Kamera
- Joseph H. August
- Author
- Frank W. Wead, nach einem Buch von William L. White
- Musik
- Herbert Stothart