The Wrestler
Film

The Wrestler

USA , 2008

Mickey Rourke feiert sein großartiges Comeback in dieser Geschichte über verprügelte Träumer und unbesiegte Verlierer, die in Venedig mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet wurde.

The Wrestler
Min. 105
Start. 27.02.09

Ein Kampf ist ausgefochten. Der Wrestler Randy «The Ram» steigt unter die Dusche, ohne sich vorher zu entkleiden. Allmählich löst sich der Schweiß und das Blut von seinem Dress, und das Wasser in der Wanne färbt sich rot. Die Kunstfigur verwandelt sich in diesem stillen Moment zurück zum Menschen, zur einsamen Kreatur, der die Anstrengung des Kampfes immer noch anzusehen ist. Mit seiner Hommage an eine grelle Subkultur, die dem Kino durchaus ähnelt, sowie an einen Star, der vom Ruhm vergangener Tage lebt, gelang Aronofsky eine fein ausbalancierte Arbeit, in der der US-Regisseur auf die optischen Vordergründigkeiten früherer Filme verzichtet. Zum Ereignis wird The Wrestler aber erst durch seinen Hauptdarsteller Mickey Rourke. Wie ein trauriger Koloss schreitet er durch den Film und versucht, nachdem ihm ein Herzinfarkt die Weiterarbeit als Wrestler unmöglich gemacht hat, in ein normales Leben überzuwechseln. Natürlich wirkt in dieser Rolle Rourkes eigene Starpersona fort: In den 80er Jahren ein unorthodoxer Jungstar, verpasste er den Anschluss - nicht zuletzt deshalb, weil er für die Erfordernisse der Kulturindustrie zu wenig anpassungsfähig war. Mit einer guten Dosis Nostalgie erzählt The Wrestler auch von einem grotesken Schauspielerkörper, den Rourke hier mit einiger Hingabe in die Schlacht wirft. (Dominik Kamalzadeh) Mit Mickey Rourke hat dieser Film ein Zentrum von solch schmerzlicher Intensität, dass man den Blick nicht mehr abwenden kann. Dies ist die Rolle eines Lebens - das, was Jake La Motta in Raging Bull für De Niro war -, nur musste sich Rourke dafür kaum verstellen. (Michael Althen)

(Text: Viennale 2008)

Kaufen & Leihen

Leider konnten wir keine Streaming-Angebote für The Wrestler finden.

Kinoprogramm