Jane Fonda war in den ausgehenden sechziger Jahren die Sex-Ikone der Protestbewegung. In The Weather Underground sieht man sie zu Beginn bei einer politischen Demonstration. Mit Bildern wie diesem und bisher wenig bekanntem Archivmaterial bringen die Regisseure Sam Green und Bill Siegel in schnellen Strichen das Bild der Zeit nach dem Summer of Love ins Gedächtnis zurück: der Mord der Hells Angels beim Rolling-Stones-Konzert, die Überfälle der Manson-Bande, die Bilder vom Massaker aus My Lai, das Opfer des Überfalls der amerikanischen Bundespolizei auf eine Gruppe von Black-Panther-Aktivisten. Für die Radikalisierung der Kriegsgegner gab es eine Fülle von Anlässen. The Weather Men nannte sich die Gruppierung, die Green und Siegel hier porträtieren. In einer Weise, die nach dem 11. September 2001 nicht mehr möglich scheint die Interviews wurden zum allergrößten Teil davor geführt berichten die Aktivisten von damals von ihrem Gang in den Untergrund, vom Versuch, den Krieg mittels Bombenattentaten nach Amerika zu tragen. Im Unterschied zu vergleichbaren Bewegungen in Europa war es ihnen wichtig, keine Menschenopfer zu verursachen. The Weather Underground zeigt ein doppelt unbekanntes Amerika: die Entschlossenen von damals, die reifer, aber keineswegs reumütig von ihrer Zeit im Untergrund erzählen, und eine Gegenwart, in der sie, für deutsche Verhältnisse unvorstellbar, zum großen Teil gutbürgerliche Existenzen als Hochschullehrer führen. (Barbara Schweizerhof)
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Details
- Schauspieler
- Billy Ayers, Kathleen Cleaver, Bernadine Dohrn, Brian Flanagan, David Gilbert, Todd Gitlin, Naomi Jaffe, Mark Rudd, Don Strickland
- Regie
- Sam Green, Bill Siegel
- Kamera
- Andy Black, Federico Salsano
- Musik
- David Cerf, Amy Domingues