Viele dieser Flüchtinge, die oftmals nie zuvor einen weißen, westlichen Menschen gesehen haben, finden sich dort plötzlich in "Schaudörfern" zum fotografieren ausgestellt wieder: Die weltbekannten "Giraffenfrauen" der Padaung mit ihren um den Hals getragenen Messingspiralen dienen Thailand als einträgliche Touristenattraktion.
Die Situation ist ambivalent: Auf den ersten Blick bewahrt die touristische Vermarktung die Flüchtlinge vor einem Leben in den überfüllten Lagern an der thailändisch-burmesischen Grenze. Bei näherer Betrachtung entpuppen sich die Lebensumstände im "Menschenzoo" (wie es einer der Interviewten auf den Punkt bringt) jedoch als Gefängnis: Ohne die Möglichkeit das Schaudorf verlassen oder Boden bewirtschaften zu können, ohne Zugang zu höherer Bildung oder legaler Erwerbsarbeit, versinken viele der Männer in Apathie und viele der Frauen sehen sich schon aus wirtschaftlicher Not gezwungen, die Halsringe zu tragen.
Von Reisebüros weltweit als "thailändische Bergstämme" vermarktet, sind die "Padaung" in Wirklichkeit Flüchtlinge eines blutigen Dschungelkrieges - ihr berühmter Halsschmuck längst mehr Einnahmequelle denn gelebte Tradition.
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Details
- Regie
- Martin Steiner