The Punishment

The Punishment

Kazna A , 2000

Eine dokumentarische Reise durch das Belgrad vom Nato-Bombardement bis zu den Mileniumsfeiern.

The Punishment
Min. 91
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THE PUNISHMENT unternimmt eine dokumentarische Reise durch das Belgrad vom Nato-Bombardement bis zu den Mileniumsfeiern: ein Dokument des geistigen Lebens in einer desolaten Stadt, das Porträt einer wachsenden Hoffnungslosigkeit unter den Menschen, fernab genormter medialer KriegsberichterstattungEin Hochzeitspaar, blauer Anzug, weißes Brautkleid, überquert die Straße, spaziert auf das Standesamt zu, den Festgästen entgegen. Unvermittelt beginnt ein Alarmsignal durchdringend zu heulen, bringt die Musik mit seiner Insistenz zum Schweigen. Die Menschen blicken einander an und aneinander vorbei, kaum überrascht und und ohne sichtbare Angst, eher nur in ihrer Ruhe gestört, abwartend. Das Auge der Kamera schwenkt wie desorientiert in die Ferne, Richtung Hauptstraße: Dort geht alles seinen Gang, die Leute bewegen sich ganz ohne Eile, als wäre alles so wie noch eine Minute zuvor. Ein windiger Frühlingstag in Belgrad 1999: Der Krieg ist längst Routine geworden, das Signal für die Bomben nur noch ein lästiger Ton aus heiterem Himmel. Eine Raketenabschußrampe, nachts: Die abgefeuerten Sprengkörper ziehen ihre weißen Lichtschneisen durch den schwarzen Himmel. Die Vernichtungsarbeit, die die Raketen leisten, sieht sauber aus und still, wenigstens am Computermonitor, der die Bombeneinschläge als tonlose, nur einen Moment lang erblühende Lichtblitze in einem unscharfen Stadtplan registriert. Dann Bilder von zerstörten Brücken, von Büro- und Regierungsgebäuden, in die die Bomben riesige Löcher gerissen haben, von Mauern, die hingepinselte Hakenkreuze oder die Aufschrift "Nato-Killers" tragen. Kein Wort fällt in den ersten acht Minuten dieses Films, weil die Dinge, die Gesichter und die Landschaften für sich selbst sprechen können. Filmemacher Goran Rebic, geboren in der Vojvodina, in Wien lebend, versucht in THE PUNISHMENT jenes Bild zu korrigieren, das sich die Welt von der Wirklichkeit des Lebens in Belgrad, unmittelbar nach Ende des Bombardments machen muß. Es sei ihm darum gegangen, gerade jene Leute zu Wort kommen zu lassen, die sonst keinen Platz in den Fernsehbildberichten hätten: die Intellektuellen und die Künstler, SchülerInnen - serbische BürgerInnen, die gegen das Regime von Milosevics sind, aber die Strategie der Nato dabei nicht problemlos gutheißen können. Menschen, die keine simple Ideologie mehr treibt, nur noch das Heimweh, die bittere Ironie oder auch die Verzweiflung.Länge: 91 min.

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Details

Regie
Goran Rebic
Kamera
Jerzy Palacz

Kinoprogramm