The Old Weird America: Harry Smith's Anthology of American Folk Music

The Old Weird America: Harry Smith's Anthology of American Folk Music

USA , 2007

The Old Weird America: Harry Smith's Anthology of American Folk Music
Min. 90
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Es ist einer der Mythen der Popkultur, dass die Begeisterung eines Einzelnen zum kulturellen Bestandteil für Tausende, vielleicht sogar Millionen von Menschen werden kann. So wie in diesem alten Witz, dass sich nur 200 Leute das erste Album von Velvet Underground gekauft hätten - aber jeder Einzelne von ihnen sei hinausgegangen und hätte eine Band gegründet. So ähnlich muss man sich auch die Arbeit von Harry Smith vorstellen: Dieser war zunächst nur Amateur, der leidenschaftlich sammelte - und dabei einen Schatz von alten 78er-Schallplatten mit klassischen amerikanischen Folksongs zusammentrug. 1952 veröffentlichte Folkways Records eine Auswahl aus Smiths Archiv - und die Folkwelle, die 1960 über die amerikanische Popmusik hereinbrach, sollte zu einem nicht geringen Teil der Verdienst dieser Sammlung sein. Rani Singh kennt diese Geschichte besser als jeder andere: Zwei Jahre arbeitete sie als Harry Smiths Assistentin, von 1989 bis zu seinem Tod im Jahr 1991. The Old Weird America dokumentiert nicht nur Smiths Leben und Arbeit an der und für die Sammlung, sondern auch seine Tätigkeit als Filmemacher und Autor. Singhs Film zeigt außerdem Konzertaufnahmen von Musikern, die Stücke aus der Sammlung spielen: So kann man etwa Elvis Costello alte Balladen singen hören oder Beth Ortons unverkennbare Stimme. Eine große Bereicherung für The Old Weird America sind aber auch die Kommentare des Autors und Kritikers Greil Marcus, der mit genauem, aber warmherzigem Blick den in der Musik versteckten Wahrheiten nachspürt. Er erweist sich als hervorragender Führer durch ein musikalisches Dickicht. (James Rocchi)

(Text: Viennale 2007)

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