Auf einem Frachter bespitzeln und beneiden die einzelnen Besatzungsmitglieder einander, sie saufen, streiten, versöhnen sich wieder, aber bei Lebensgefahr stehen sie selbstverständlich füreinander ein. Vier Einakter des irischen Schriftstellers und Dramatikers Eugene O'Neill bilden die Basis dieses Ford-Films, bei dem vor allem die Arbeit des legendären "Citizen Kane"-Kameramannes Gregg Toland hervorsticht. Und John Wayne als Ole, der Schwede, ist womöglich besser als in seinen Western-Rollen. Vier Stücke von Eugene ONeill, einem der größten irischen Schriftsteller, bilden von vornherein ein ideales Sujet für Ford. Dennoch ist das auch heute noch einer jener Filme, bei dem Ford dem Akademismus nur knapp entgeht. Die formale Anstrengung in The Long Voyage Home scheint immer «überschießend» zu sein, hinauszugehen über den Bezug zum Fordschen Gebäude. Die wie mit der Schnur gezogenen Einstellungen von Gregg Toland nehmen der Erzählung (nah an Submarine Patrobpund den dargestellten Personen oft den Atem. «Das sehend Visuelle» von The Long Voyage Home bildet ein ständiges Hindernis für die Inszenierung von Ford, die immer zum Läuternden tendiert (im Angriff der Deutschen auf das Schiff findet man diese Nüchternheit, die das Beste von Ford während dieser Epoche ausmacht, wieder). Bleiben einige bewegende Rollen, insoweit sie nicht im «Tolandschen» Hell-Dunkel befangen bleiben. The Long Voyage Home ist also vor allem ein Film des Chefkameramanns (was auch sein Interesse ausmacht), Generalprobe für Citizen Kane, der von Gregg Toland im folgenden Jahr aufgenommen worden ist. (Nicolas Saada)
(Text: Viennale 2004)
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