In diesem halbverbrauchten Genre erzählt Avalos die Geschichte eines jungen Paares aus dem Filmgeschäft, das sich in ein Haus in Hollywood eingemietet hat, um dort in Ruhe zu arbeiten und zu leben. Aber im Haus geistert es auf das Fürchterlichste. Und nicht genug damit, dass das Gespenst eines verunglückten Stummfilmstars das Paar heimsucht, es fängt an, sich langsam des Mannes zu bemächtigen. Das Spiel mit der Geschichte Hollywoods, dem tatsächlich in Edendale verunglückten Star Tom Mix und seiner Cowboys als schrecklichen Reitern der Apokalypse, das alles ergibt einen vielschichtigen und intelligenten Horrormix, der als eine veritable Entdeckung des Festivals gelten kann. Avalos vollführt einen erzählerischen Balanceakt zwischen Wahnsinn und der atavistischen Angst vor dem Wiedererwachen der Toten. Ist all das, was geschieht, das Machwerk von bösen Kräften oder Zeugnis für Rachels langsamen Verfall in den Wahnsinn? The Ghosts of Edendale ist von der furchtbaren Erkenntnis geprägt, dass man aus diesem Haus und aus dieser Situation nicht unversehrt davonkommt wenn es überhaupt einen Ausweg gibt. Die Stimmung der fröhlichen Veranda-Parties im sonnigen Los Angeles kippt plötzlich in Bedrohung, die von Räumen, Häusern und Straßen auszugehen scheint. Kameramann Lukas Ettlins präzise Lichtsetzung findet in Scott Hales visuellen Effekten eine ideale Ergänzung: Diese Schatten, die in der gleißenden Helligkeit von L.A. deplatziert wirken, kann nur der Teufel selbst werfen. (Stephen R. Bissette)
(Text: Viennale 2004)
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Details
- Regie
- Stefan Avalos
- Kamera
- Lukas Ettlin
- Author
- Stefan Avalos
- Musik
- Vincent Gillioz