Kim Longinottos unverblümter und zugleich einfühlsamer Dokumentarfilm beschäftigt sich mit der Tradition und den Folgen der weiblichen Genitalverstümmelung, die in kenianischen Gesellschaftskreisen praktiziert wird. Der Film beginnt mit Fardhosa, einer imponierend realistischen und gut gelaunten Ärztin, auf unermüdlicher Kampagne, um den Menschen die Augen über die physischen und seelischen Gefahren von FGM (Female Genital Mutilation) zu öffnen. Als Nächstes sehen wir eine junge Ausreißerin vom Stamm der Masai, die aus Nairobi in ihr Dorf zurück kehrt und ihre Mutter konfrontiert, die für ihre Verstümmelung und frühzeitige Ehe verantwortlich ist. Zuletzt leistet eine Gruppe von Mädchen über mehrere Gerichtsverfahren tapferen Widerstand gegen ihre Eltern und die vorherrschende Orthodoxie. Kim Longinotto ist bekannt für ihre mitfühlenden Studien über das Leben von Frauen und Gratwanderungen zwischen Tradition und Veränderung. In The Day I Will Never Forget bewältigt sie eine schwierige Aufgabe: die Komplexität des Themas FGM verständlich zu machen, selbst wenn der Brauch als solcher unverständlich scheint. Die Folgen des Bruchs mit der Tradition werden ebenso deutlich zum Ausdruck gebracht wie der unglaubliche Mut der Mädchen, die ihren Standpunkt vertreten und dabei so viel riskieren. (Sandra Hebron)
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Details
- Regie
- Kim Longinotto
- Kamera
- Kim Longinotto
- Musik
- Musik Charlie Winston