Hyo-sop, ein nicht besonders vielversprechender Schriftsteller, liebt Po-kyung, eine verheiratete Frau. Min-jae, die an der Kasse eines Kinos arbeitet, liebt Hyo-sop. Neben ihrer Arbeit nimmt sie alle möglichen Jobs an, um Hyo-sop, den sie für einen großartigen Autor hält, finanziell zu unterstützen. Po-kyung ist mit Tong-woo verheiratet, liebt jedoch Hyo-sop, den sie trotz seines Mißerfolgs akzeptiert. Tong-woo arbeitet für ein Klärwerk und scheint recht erfolgreich zu sein. Er zweifelt allerdings an der Treue seiner Frau. Eines Tages fiel ein Schwein in einen Brunnen. Leute kamen zusammen, um diesen seltsamen Vorfall zu beobachten. Nach einer Weile versank das Schwein im Wasser, und übrig blieben nur noch die Spiegelbilder der Gesichter der Umstehenden auf der Wasseroberfläche. Peinlich berührt und verlegen kehrten die Menschen zurück zur Routine des Alltags.
Dieser Brunnen ist eine treffende Metapher für Seoul im Jahre 1996. Seit Anfang der 60er Jahre wurden die Bewohner durch die Militärdiktatur unterdrückt. In den 80er Jahren zogen demonstrierende Studenten durch die Straßen, und beinahe täglich hing der Geruch von Tränengas über der Stadt. Auch die Figuren des Films gehören zu der Generation von Koreanern, die an die Möglichkeit von sozialen Veränderungen glaubten und ihre Jugend verschiedenen sozialen Aktivitäten opferten, anstatt persönliche Erfüllung durch materiellen Luxus zu erlangen. Mit der Einrichtung der sogenannten zivilen Regierung Anfang der 90er Jahre veränderte sich Seoul zusehends. Die Menschen kümmerten sich mehr und mehr um ihren persönlichen Wohlstand. Diese Veränderung hinterließ bei der Achtziger-Generation ein Gefühl der Desillusionierung und Entwurze-lung. Konfrontiert mit der Erkenntnis, daß ihre Träume nicht realisierbar sind, schleppen sie sich in einer tödlichen Routine von einem Tag zum nächsten, mit nur ihrer Sehnsucht und den eigenen Interessen im Sinn.
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Details
- Schauspieler
- Kim Eui-Sung, Lee Eung-Kyung, Cho Eun-Sook
- Regie
- Hong Sang-Soo
- Kamera
- Cho Dong-Kwan
- Author
- Hyo-seo Koo