The Cedar Bar

The Cedar Bar

USA , 2003

The Cedar Bar
Min. 84
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Alfred Leslie, ein abstrakter Maler, dessen bekanntester Film die Gemeinschaftsproduktion Pull My Daisy (1959) ist, sieht in The Cedar Bar benannt nach Leslies Stammlokal Manhattan als wahnsinnigen, semiotischen Nachtklub, in dem Schauspieler sein in einem Hausbrand zerstörtes und rekonstruiertes Stück aus dem Jahr 1952 vortragen, das auf zufällig aufgeschnappten Bar-Gesprächen basiert. Dieser Kabarett-Aspekt zieht sich durch den ganzen Film, mit Betonung auf Porno, Varieté und exzentrischem Tanz ganz zu schweigen von den atonalen Songs aus Leslies Stück. The Cedar Bar beschwört mit einem Bombardement von Filmausschnitten, geplündert aus alten Wochenschauen und damaligen Hollywood-Filmen wie auch aus einigen jüngeren, fiktiven Anregungen über das New York der 30er und 40er-Jahre. Den gesamten Film hindurch bindet der Regisseur ein rasend enthusiastisches Publikum mit großem Staraufgebot mit ein dem Anschein nach eine Auslese von im Fernsehen übertragenen Preisverleihungen. Leslies verspäteter Versuch in Pop-Montage ist ein alles fressendes, objektähnliches, zwanghaft vielschichtiges Video, das auf seine Art ebenso schonungslos ist wie sein Beat-Film aus dem Jahr 1964, The Last Clean Shirt. Die Bearbeitung ist äußerst dicht viele der Ausschnitte sind kürzer als 15 Sekunden , und die Visuals stellen oft das hysterische Drama rund um den Bann von Kritiker Clement Greenberg in den Schatten. Obwohl The Cedar Bar an Greenbergs durch Alkohol angezettelte Schlägereien und primitive Sexpolitik streift, artikuliert der Film eher die entrüstete Ambivalenz des Künstlers gegenüber der scheinbar willkürlichen Macht des Kritikers, ihm Genialität und Bedeutung zuteil werden zu lassen. (Jim Hoberman)

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