Daliborek ist ein eher unangenehmer Zeitgenosse aus einer mährischen Kleinstadt. Er ist Anstreicher in einer Fabrik, Amateur-Horrorfilmer, Komponist von zornigen Songs und radikaler Neonazi. Obwohl er auf die 40 zugeht, lebt er immer noch bei seiner Mutter. Neben seinem Job hasst er unter anderem auch Roma, Juden, Flüchtlinge, Homosexuelle und Angela Merkel. Am meisten verabscheut er jedoch sein Leben, findet aber keinen Ansatz, es zu ändern. Erst als seine Mutter einen neuen Mann kennenlernt, dessen politische Ansichten im Übrigen noch extremer sind als die Daliboreks, kommt Bewegung in die Sache und auch der junge Mann beschließt zum ersten Mal, sich eine Frau zu suchen. Regisseur Vít Klusák hat sich auf ein heikles Experiment eingelassen, indem er diesen Menschen ein Forum gibt, in dem sie sich lautstark und derb als „anständige Tschechen“ zu erkennen geben, die Hitler vermissen. Viele Szenen sind zwar aus dem Leben gegriffen, werden aber von den realen Personen nachgespielt. Und doch gelingt es Klusák, der sich laut eigenen Angaben an Ulrich Seidl und Jacques Tati orientierte, diesen Leuten so etwas wie eine menschliche Seite abzugewinnen. Auch sie lassen sich letztlich nur als Verlierer eines Systems zusammenfassen, das die Menschen gegeneinander ausspielt, anstatt Werte wie Solidarität oder Humanität zu vermitteln.
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Details
- Regie
- Vít Klusák
- Author
- Vít Klusák, Marianna Stranska