Mina Milevas und Vesela Kazakovas ungewöhnlicher Dokumentarfilm beschäftigt sich mit einem hierzulande nahezu unbekannten Kapitel osteuropäischer Geschichte: Schon kurz nach dem Zweiten Weltkrieg und der Übernahme Bulgariens durch die Kommunisten formierten sich in den Bergregionen des Landes zahlreiche oppositionelle Gruppen, die sogenannten „Goryani“, die Widerstand gegen den zunehmenden Totalitarismus leisteten. Die beiden Regisseurinnen rollen diese Ereignisse und ihre dramatischen Folgen anhand der Geschichte einer jungen Frau auf, die in einen imaginären Dialog mit ihrem verstorbenen Großvater, einem orthodoxen Priester, tritt. Dieser hatte in den 1920er Jahren durchaus mit der Idee des Sozialismus sympathisiert, sich aber unter anderem wegen des brutalen Vorgehens Stalins wieder davon abgewandt. 1944 floh er in die Berge und schloss sich den Goryani an. Mileva und Kazakova untersuchen in der Folge auch, wie tabuisiert dieses düstere Kapitel der Bespitzelung und Auslöschung oppositioneller Meinungen in Bulgarien noch heute ist und wie sehr die einstigen Unterdrücker das politische Machtgefüge des Landes auch mehr als 25 Jahre nach der Wende prägen. Gleichzeitig stellen sie fest, dass die Ideen von Marx und Engels gerade unter jungen Leuten in Westeuropa wieder starken Zulauf finden.
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Details
- Regie
- Vesela Kazakova, Mina Mileva
- Author
- Vesela Kazakova, Mina Mileva