That's Where The Action is

That's Where The Action is

USA , 1965

That's Where The Action is
Min. 50
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Thats Where the Action Is ist eine 50-minütige Auftragsarbeit für die BBC über das Wahlrennen zwischen John Lindsay, Abraham Beame und William Buckley um das Amt des New Yorker Bürgermeisters 1965. De Antonio arbeitete dabei erstmals mit einem Kamerateam zusammen und machte erste Erfahrungen mit einem aktuellen Ereignis; das Resultat ist der journalistischste Film des Künstlers. Thats Where the Action Is ist noch weit entfernt vom scharfen Ton des «radical scavenging», des radikalen Ausschlachtens, für das de Antonio berühmt werden sollte, und noch wenig geneigt, aus den Grenzen der bürgerlichen Problematik auszubrechen, innerhalb derer er angesiedelt ist. Der Film bringt eine britische Sicht einer amerikanischen Wahl (der BBC-Off-Kommentar zur Präsentation der Parteien, Kandidaten und Themen war vermutlich unvermeidlich) in eine laufende Diskussion der urbanen Probleme, um die es im Wahlkampf ging. Die lebendige Mischung aus Archivmaterial des Wahlkampfs und Interviews mit Wählern und Kandidaten, mit Amateur- und Profikommentatoren ist perfekt montiert. Am meisten beeindruckt der Film jedoch durch seine Fortsetzung der mit Point of Order begonnenen Kritik an den Medien. Höchst geistreich unterwandert de Antonio die Wahlkampfmaschinerie durch das Einfügen von Fernsehspots beider Bürgermeisterkandidaten in all ihrer unverfroren hohlen Rhetorik, inklusive geschmackloser Wahlhymnen (dargeboten von Ethel Merman im Lindsay-Spot). Des Weiteren wird die Demagogie der Kandidaten bei ihren Podiumsdiskussionen ausführlich unter die Lupe genommen sowie Lindsays Stil vom konservativen dritten Mitbewerber Buckley ätzend kritisiert. Alles in allem ist Thats Where the Action Is (so der von der BBC und nicht von de Antonio gewählte Titel [der seinen Film ursprünglich Running to Win nennen wollte, Anm.]) ein kleiner viel versprechender zweiter Film. Ist Thats Where the Action Is auch ein weniger bedeutendes Werk von Emile de Antonio, stellte der Film doch einen wichtigen Schritt in der Karriere des Künstlers dar. Wenn Point of Order als Manifest allgemeiner ästhetischer Prinzipien (demokratische Didaktik) und Strategien (Collage) in ihrer grundlegendsten Form diente, so verweisen Thats Where the Action Is und de Antonios nächster Film Rush to Judgment (1966) bereits klar auf die komplexe filmische Form, das «document dossier», welche die nachfolgenden vier «reifen» Werke In the Year of the Pig, America Is Hard to See, Millhouse: A White Comedy and Painters Painting aufgreifen und ausbauen sollten. (Thomas Waugh)

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