Die Olympischen Spiele waren immer auch politische Spektakel beziehungsweise Vehikel, Berlin 1936 etwa diente der Legitimation Nazideutschlands. Tokio hätte schon 1940 Austragungsort der Sommerspiele sein sollen, doch nach Ausbruch des Krieges mit China sagte Japan ab. Die Würdigung des Landes als einer Weltmacht, die mit den Westkulturgiganten auf einer Stufe steht, erfolgte 24 Jahre später: mitten im japanischen Wirtschaftswunder, dem Ichikawa äußerst skeptisch gegenüber stand. Spätestens ab Pu-san (1953) führte er einen Kleinkrieg gegen den Fortschrittsglauben seiner Landsleute. Entsprechend kalt zieht's in Tōkyō Olympics: Der Film ist zwar ein Hohelied an die Schönheit des Sports, darin aber auch ein sardonisches Traktat darüber, was skrupellose Politiker und Finanzzocker daraus machen können, wenn man sie lässt. Das Sportepos als Satire im Auftrag der Aufklärung. (R.H. - Filmmuseum)
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Details
- Regie
- Ichikawa Kon
- Kamera
- Miyagawa Kazuo, Murata Shigeo, Nagano Shigeichi, Nakamura Kenji, Tanaka Tadashi
- Author
- Ichikawa Kon, Shirasaka Yoshio, Tanikawa Shuntarō, Wada Natto
- Musik
- Mayuzumi Toshiro