Er sucht nach Harmonie und Geborgenheit und findet doch nur Zank und Streit. Parallel dazu zeigt Mayer das tosende Leben in der Großstadt, den Amüsierwillen namenloser Menschen. Und er streut erneut Symbolaufnahmen der Natur ein, die dem inneren und äußeren Tosen der Menschen in der Großstadt Kontrast und Relativierung geben.
In SYLVESTER prallen eine extrem nach innen und nach außen verdichtete Handlungs- und Bildebene aufeinander. Für den Drehbuchautor bestand das Problem der Verknüpfung. Mayer entdeckt dafür die bewegte Kamera, die in gleitenden Fahrten aus der Konditorei heraus die Straßen erkundet. Die Kamera bewegt sich zum Teil ohne handlungslogisches Ziel, und doch wie von einem Sog gesteuert. Fast zwei Jahre vor DER LETZTE MANN entwirft Mayer bereits im Drehbuch die beeindruckenden Kamerabewegungen. Dabei vernachlässigt er den zuvor entwickelten Rhythmus in der Abfolge der Bilder keineswegs. Willy Haas notierte, dass in SYLVESTER ein "Urrhythmus gewissermaßen in den Reigen der aufeinanderfolgenden Bilder selbst hineinverlegt" werde (Film-Kurier, 4.1.1924).
Zur Aufführung gelangt die vom National Film Center Tokyo restaurierte Fassung, die bei den bisherigen öffentlichen Präsentationen für internationale Furore gesorgt hat.
Zensurlänge: 1529 Meter Format: 35mm, restaurierte Fassung
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Details
- Schauspieler
- Eugen Klöpfer, Edith Posca, Frida Richard, Rudolf Blümner, Julius E. Herrmann, Karl Harbacher
- Regie
- Lupu Pick
- Kamera
- Karl Hasselmann, Guido Seeber
- Author
- Carl Mayer