Superman hat Pause: Girl-Power im DC-Universe

Superman hat Pause: Girl-Power im DC-Universe
DC verabschiedet sich von Superman-Darsteller Henry Cavill und krempelt das DCEU um.

Superman ist raus. Schauspieler Henry Cavill wird nicht mehr in seine Rolle als Superman zurückkehren, wie der Hollywood Reporter berichtet. Inzwischen hat auch Cavill selbst auf Twitter mit einem kryptischen Video bestätigt, dass er den blau-roten Anzug an den Nagel hängt. Damit kommt dem DC Extended Universe (DCEU) nach Ben Affleck nun schon der zweite Charakter-Darsteller abhanden. Batman und Superman, die beiden wohl bekanntesten DC-Superhelden, haben kein Gesicht mehr. Keine gute Nachricht für das ohnedies schon angeschlagene DCEU. Oder sind es vielmehr die ersten Anzeichen einer grundlegenden Neuausrichtung der DC-Superhelden im Kino?

 

Keine Zeit für Cameo-Auftritte

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Der Grund für den Ausstieg von Cavill dürfte aber eher beim Hollywood-Studio Warner Bros. zu suchen sein als beim Schauspieler selbst. Warner hat bei Cavill laut Hollywood Reporter wegen eines Cameo-Auftrittes im kommenden Film "Shazam!" angefragt. Dies sei an Terminproblemen gescheitert. Cavill hat kürzlich einen Vertrag für die Netflix-Serie "The Witcher" unterschrieben. Dass er sich andere Rollen gesucht hat, dürfte auch an den Plänen von Warner Bros. liegen. Denn ein weiterer Superman-Film scheint bei dem Studio nicht auf dem Plan zu stehen. Vielmehr soll seine Cousine Supergirl die Rolle von Superman im DCEU übernehmen. Da die Karriere von Cavill zurzeit ganz gut läuft, ist es nur verständlich, dass er seine Zeit wichtigeren Projekten als Cameo-Auftritten in möglichen DC-Filmen widmet.

 

Pause für Superman und Batman?

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Ob es eine gute Idee von Warner ist, auf einen Darsteller zu verzichten, der trotz Kritik an den drei Superman Filmen ("Man of Steel", "Batman vs. Superman", "Justice League") von vielen Fans als Idealbesetzung gesehen wurde, ist fraglich. Aber die Probleme der DC-Superhelden im Kino sind nicht zu leugnen, insbesondere im Vergleich mit dem Konkurrenten Marvel. Die Marvel Studios haben es geschafft, ihre Superhelden innerhalb von 10 Jahren zum wertvollsten Kino-Franchise der Welt zu machen. Begonnen haben sie dabei mit einem eher unbekannten Helden wie Iron Man (2008), weil die Rechte der populären Charaktere wie Spider-Man und X-Men bei anderen Studios lagen. Dieser vermeintliche Nachteil hat sich als Vorteil herausgestellt. Nach Misserfolgen und Enttäuschungen schlägt nun offenbar auch DC einen neuen Kurs ein, der auf die populärsten Helden verzichtet.

Superman hat Pause: Girl-Power im DC-Universe

Die DC-Ikonen Superman und Batman scheinen derzeit eher auf Eis zu liegen. Bei Batman arbeitet DC daran, Charaktere aus dem Gotham-Universum wie Harley Quinn, den Joker und Suicide Squad in eigenen Filmen ins Rampenlicht zu stellen. Der geplante Supergirl-Film folgt dem Erfolgsmodell von "Wonder Woman": Weibliche Superhelden treten in die erste Reihe. Dazu passt auch, dass der DC-Film "Birds of Prey", in dem ebenfalls drei Superheldinnen im Mittelpunkt stehen, der Auftakt für einen Batgirl-Film werden soll. Batman könnte also ein ähnliches Schicksal blühen wie Superman: Bei DC sind nun die Mädels dran.

 

Aquaman, Flash und Green Lantern

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Auch bei den Männern setzt DC in nächster Zeit eher auf Helden, die zumindest beim Mainstream-Publikum im Kino weniger bekannt sind. Die beiden nächsten DC-Filme sind "Aquaman" im Dezember 2018 und "Shazam!" im April 2019. Gerade der jugendliche Held Shazam hat sehr ähnliche Kräfte wie Superman und hat auch in den Comics schon öfter seinen Platz eingenommen. In "Aquaman" soll die Unterwasserwelt von Atlantis eindrucksvoll dargestellt werden. Und DC-Kreativchef Geoff Johns arbeitet an einem "Green Lantern Corps"-Film, der gleich zwei Helden mit dem grünen Wunderring ins DCEU einführt: Hal Jordan und John Stewart. Vom "Star Wars"-Potenzial des "Green Lantern"-Universums ganz abgesehen. Schließlich wäre da noch "The Flash", der rote Flitzer von DC, der offenbar als jugendlicher Charakter angelegt werden soll. Die Zeitreise-Story von "Flashpoint" könnte als Ausgangspunkt dazu dienen, die Realität im DCEU ein wenig zurechtzubiegen. So wäre ein Neustart möglich ohne die alten Filme gänzlich aus dem Kino-Kanon von DC zu streichen.

DC scheint sich also auf die Vielfalt des eigenen Comic-Universums zu besinnen und bei der Neuausrichtung des DCEU auf Frauen und weniger bekannte Superhelden zu setzen. Superman und Batman könnten dann später in neuen Solofilmen, ähnlich wie James Bond in regelmäßigen Abständen, neu besetzt werden.