Die 9 besten Zombie-Filme auf Amazon Prime
Streng genommen geht die Geschichte des Zombies in der Popkultur bereits bis 1920 zurück, als das erste Mal ein zombieähnliches Wesen im Stummfilm-Klassiker "Das Cabinet des Dr. Caligari" für Alpträume beim Publikum sorgte. So richtig begründet hat das Untoten-Genre im Film aber natürlich George A. Romero mit den Kult-Streifen "Die Nacht der lebenden Toten" und "Dawn of the Dead" in den 1970er-Jahren.
Von da an prägten Zombies das Horror-Genre mindestens genauso wie Vampire und Werwölfe – auch deshalb, weil in Storys mit den Gehirn-fressenden Untoten immer auch Gesellschafts- und Sozialkritik mitschwingt und Zombies als Metapher unter anderem für Tod, Krankheit, menschliche Ur-Ängste, unkritischen Gehorsam und den Wegfall sozialer Normen bestens funktionieren. Weil Zombies aufgrund ihrer gewöhnungsbedürftigen Ernährungsgewohnheiten nicht gerade appetitlich sind, müssen sie bis heute für die allerhärteste Horror-Kost erhalten.
Zombie-Filme erweisen sich als überraschend vielfältig und kommen im filmischen Gewand des Horrors und des Thrillers, aber auch der Satire, der Action oder der puren Comedy daher. Zugegeben gibt es aber auch eine ganze Menge an wirklich, wirklich schlechten Zombie-Filmen: Purer Trash und grottige C-Filme sind hier keine Seltenheit.
Die 9 besten Zombie-Filme auf Amazon Prime:
Die Nacht der lebenden Toten (1968)
Leichen, die aus ihren Gräbern kriechen. Nach Menschenfleisch lechzende und herum wackelnde Untote. Zombies, die dumm wie Stroh sind, aber intuitiv wie gefährliche Tiere handeln. Kalte Totenhände, die an der Tür des Hauses kratzen, in denen sich einige Menschen vor den mysteriösen Monstern verstecken. Und natürlich jede Menge Schatten ...
George A. Romeros "Die Nacht der lebenden Toten" als klischeehaft zu bezeichnen, wäre so, als würde man McDonald's vorwerfen, nur Fast Food zu verkaufen: Dieser Schocker war die Geburtsstunde des Zombie-Genres, hier ist unsere Angst vor den Kreaturen verwurzelt. Dieser Film prägte, wie Zombies von nun an gesehen, interpretiert und und dargestellt werden. Ein Horror-Furioso, exzellent inszeniert und nichts anders als "eine Reise ins Entsetzen", wie es im deutschen Trailer so schön heißt.
Erbarmungsloser Nihilismus, Sozialkritik inklusive – Kult-, Meister- und Kunstwerk gleichermaßen!
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Zombie: Dawn of the Dead (1978)
Nach der Nacht nahm sich Romeo die Dämmerung vor, im deutschsprachigen Raum recht uninspiriert einfach nur "Zombie" genannt: Wie der Vorgänger war auch "Zombie: Dawn of the Dead" genredefinierend und fand in den kommenden Jahrzehnten zahlreiche Nachahmer, die aber niemals an das Original herankamen. Erneut sind die Zombies sehr blutrünstig inszeniert und operieren ausgiebig mit Splatter- und Gore-Effekten, weshalb der Streifen lange Zeit äußerst umstritten war.
Weil Zombies wie ein unkontrollierbares Virus immer mehr Menschen verseuchen, flüchten drei Männer und eine Frau in eine Mall. Denn wo sonst ließe es sich während einer Apokalypse besser aushalten als im ur-amerikanischen Hedonismus-Mekka? Das denken sich allerdings auch die Zombies und fallen bald übers Einkaufszentrum her ...
Romeo spielt geschickt mit Klaustrophobie und der Angst, zu welcher Kreatur unsere Gesellschaft selbst wird, wenn deren Regeln im Ausnahmezustand vollkommen versagen. Die Sozialkritik vermischt der Regisseur geschickt mit Satire, wobei er die Spannungsschraube kontinuierlich fester zieht. Das Grauen wird hier im erbarmungslosen Naturalismus geboren.
"Es hat nie jemand behauptet, dass Kunst dem guten Geschmack entsprechen müsse", sagte der berühmte Filmkritiker Roger Ebert damals über den Film.
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Braindead (1992)
Wer Probleme mit der Schwiegermutter kennt, für den könnte "Braindead" von Kult-Regisseur Peter Jackson ("Der Herr der Ringe") eine Art Traumabewältigung sein: Der 25-jährige Lionel ist ein Mama-Söhnchen, der immer noch alles tut, was sie von ihm will. Als er sich in die fesche Paquita verliebt, reagiert die Mutter nicht überraschend höchst eifersüchtig. Als sie dann auch noch von einer siamesischen Killerratte gebissen wird, wird die Beziehung zwischen Lionel und Paquita ganz besonderen Herausforderungen ausgesetzt – und auch der arme Hund muss dran glauben ...
Der Splatter-Film, der das Genre genüsslich aufs Korn nimmt, ist expliziter und blutiger als andere Horror-Streifen und genießt unter Genre-Fans deshalb Kultstatus. Die satirisch überzeichneten Gewaltexplosionen gipfeln in einem Finale, in dem nicht weniger als 300 Liter verspritzt wurden. Der Humor ist herrlich grotesk und absurd, der Retro-Charme tut das Übrige, um "Braindead" zum absonderlichen Filmvergnügen zu machen.
Eine Blutsuppe, so köstlich angerichtet wie selten – aber nix für schwache Mägen! Hier geht's direkt zum Film!
Train to Busan (2016)
"Mord im Orient-Express" mal anders und als Zombie-Gericht serviert: Als der egoistische Manager Seok-woo mit seiner kleinen Tochter in den titelspendenden Zug nach Busan steigt, bricht bald darauf eine Zombie-Epidemie aus. Seok-woo muss seine Tochter vor den blutrünstigen Monstern beschützen – aber auch vor den anderen Passagier*innen, die aus Angst und Misstrauen nicht nur sprichwörtlich bereit sind, über Leichen zu gehen ...
"Train to Busan" beweist, dass exzellente Zombie-Kracher nicht zwingend aus den USA stammen müssen. Der kammerspiel-artige Horror-Schocker erzeugt elektrisierende Spannung, der man sich nur schwer entziehen kann, auch zarte Gesellschaftskritik und selbstbewusster Pathos dürfen natürlich nicht fehlen. Geht gleichsam ans Herz wie an die Nieren!
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Planet Terror (2007)
"Planet Terror" von Robert Rodriguez bildet zusammen mit Quentin Tarantinos "Death Proof" das Double-Feature "Grindhouse": Beide Filme sind eine liebevolle und detailreiche Verbeugung und Hommage an das Trash-Bahnhofskino der 1970er-Jahre – klar, dass da Zombies nicht fehlen dürfen!
Darum geht's: Als ein biologisches Experiment schiefgeht, treibt fortan eine Horde Zombies ihr Unwesen auf der Erde und metzelt und meuchelt alles nieder, was sich ihnen in den Weg stellt. Das tut vor allem eine kleine Gruppe von Rebell*innen, darunter die Stripperin Cherry (furchtlos und unter Wert geschlagen: Rose McGowan), die im Kampf gegen die Zombies ein Bein verlor. Als Prothese bekam sie ein Maschinengewehr verpasst – und mehr muss an dieser Stelle wohl nicht mehr gesagt werden ...
Ästhetische Gewalteruptionen, literweise Kunstblut, fliegende Gedärme, zerplatzende Köpfe, Kabumm dort und Krawall da: Rodriguez fühlt sich im Genre des Trash-Horror-Spektakels sichtlich wohl, hütet sich aber davor, sich darüber lustig zu machen. Allzu ernst nimmt er die Sache aber auch nicht, denn ein Augenzwinkern und pechschwarzer Humor ziehen sich durch jeden einzelnen Szenenwinkel. Klischees sind hier Kunst!
Kurz: Die exzessive Oper aus Blei und Blut liefert genau das, was man von ihr erwartet – plus eine Protagonistin, die das Zeug zur Action-Ikone hat.
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One cut of the Dead (2017)
Der frustrierte Regisseur Higurashi möchte nichts anderes, als einen blutigen 0815-Zombiefilm drehen. Doch alles geht beim Dreh schief, sein Cast ist der wohl untalentierteste der gesamten Film-Industrie. Plötzlich taucht eine echte Horde Zombies am Set auf – und Higurashi ist glücklich: Endlich hat er das, was er will, nämlich reale Emotionen! Unerbittlich hält er die Kameras drauf, als die Darsteller*innen um ihr Leben kämpfen.
Der Kritiker*innen-Liebling aus Japan spielt meisterhaft mit verschiedenen Meta-Ebenen und überrascht nach rund 30 Minuten mit einem unerwarteten Drehbuchkniff, der die Handlung erneut in eine neue Richtung schubst. Mit einem minimalen Budget gelangen Regisseur Shin'ichirô Ueda Gänsehaut-Momente, große Bilder und vor allem zahlreiche Aha-Momente. Geheimtipp, nicht nur für Zombie-Fans!
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The Girl with all the Gifts (2016)
Ursache der Zombie-Epidemie ist diesmal kein Virus, sondern eine Pilzinfektion. Egal, das Ergebnis ist dasselbe. Einzig eine kleine Gruppe von infizierten Kindern, darunter die hochintelligente Melanie, stellen die letzte Hoffnung auf Heilung dar. Unter strenger Aufsicht dürfen diese sogar am Schulunterricht teilnehmen. Die skrupellose Dr. Caldwell (Hollywood-Star Glenn Close!) will an einer Militärbasis mehr über die Kinder herausfinden. Sie sieht in ihnen vor allem eines: Versuchsobjekte.
Die interessante Mischung aus Zombie-Horror und Coming-of-Age-Story begeistert nicht nur durch große Darsteller*innen-Leistungen, sondern auch durch intelligente Dialoge und starke Versatzstücke aus der griechischen Mythologie. Ein kaltes Grausen nimmt uns Zuseher*innen von Beginn an gefangen, was sowohl den blutigen Kampfszenen als auch dem Blick in die menschlichen Abgründe geschuldet ist. Regt zum Nachdenken an!
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Re-Animator (1985)
Der junge Mediziner Herbert West entdeckt ein Serum, das Tote zum Leben erwecken kann. Im Keller des Studenten Dan forscht er weiter und hofft, auch den Geist des Verstorbenen reanimieren zu können. Der machtgierige Dr. Hill möchte Herbert das Serum abluchsen, doch dieser wehrt sich – auch deshalb, weil Hill ein Auge auf seine Freundin geworfen hat. Es kommt, wie es kommen muss – nämlich zur Katastrophe ...
Lose basierend auf einer Kurgeschichte des Horror-Meisters H.P. Lovecraft ist "Re-Animator" eine pechschwarze Zombie-Groteske, bei der sich magenumdrehende Splatter-Szenen und aberwitziger Humor die Waage halten. Von der ersten Minute an ist der Film eine düstere Achterbahnfahrt mit jeder Menge Gags, Klassiker-Verweisen, brutaler Gewalt und herrlicher Skurrilität. Eine wahrlich explosiv-alptraumhafte Mischung!
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Verdammt, die Zombies kommen (1985)
Vom (Co-)Drehbuchautor von "Die Nacht der lebenden Toten" und "Alien": Freddy ist Angestellter in einem Leichenschauhaus, in dem es Skelette, entstellte Hunde, Kühlkammer-Leichen und vieles mehr gibt. Sein Chef erzählt ihm, dass der Film "Die Nacht der lebenden Toten" auf wahren Begebenheiten basiert. Kann das sein? Aus Versehen öffnen die beiden ein Fass Giftgas, das alle Toten im Leichenschauhaus wieder lebendig werden lässt ...
Das war's auch schon mit dem Inhalt und zu ernst sollte man diese Zombie-Groteske ohnehin nicht nehmen: Hier machen die Untoten Party, blut-deftige Szenen gibt's trotzdem. Selten harmonierten (infantiler) Humor und Spannung so gut wie in "Verdammt, die Zombies kommen!" (OT: "The Return of the living dead"). Leichtfüßig erzählt, aber trotzdem mit einer höchst schaurigen Atmosphäre versehen.
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