Die 15 spannendsten Serien auf Netflix
Wird ein innerer Spannungszustand, also Nervenkitzel, als dramaturgisches Mittel eingesetzt, spricht man von "Suspense". Wir erwarten das Eintreffen eines schrecklichen oder zumindest unerwünschten Ereignisses, wir wissen: Irgendetwas wird gleich passieren, ich halte mir besser schon mal die Hände vors Gesicht. Dieses Warten auf das Unvermeidliche ist es, das unser Nervenkostüm zum Zerbersten bringt.
Der Begriff geht auf Schocker-Meister Alfred Hitchcock zurück. Für Hitchcock war für die Definition wesentlich, dass die Zuseher*innen einen Wissensvorsprung zu den Protaginist*innen haben: Wir wissen, was ihnen in der nächsten Sekunde droht, sie selbst aber nicht. Das lässt uns noch stärker Mitfiebern, zieht uns in die Handlung hinein und stellt eine Verbindung her.
Netflix ist Meister in allen Genres und somit auch im Suspense-Fach, ganz besonders im Bereich von Serien: Wer serielle Erzählweisen mit immer fester angezogenen Spannungsschrauben liebt, der wird Netflix vergöttern. Denn der Streaming-Gigant bietet zahlreiche spannende Serien, die ein Abschalten unmöglich machen und die uns gar keine andere Wahl lassen, als sie zu bingen, denn das Abwarten auf die nächste Episode (oft dank atemberaubenden Cliffhangern) würden wir seelisch nicht aushalten.
"Spannende Serien" erzeugen Nervenkitzel auf gänzlich unterschiedliche Art und Weise: Sie halten uns zum Beispiel mithilfe von Action, Psychospielchen, Cliffhangern, betont ruhiger Erzählweise oder überraschenden Twists an der Stange.
15 spannende Serien auf Netflix:
The Fall – Tod in Belfast (2013-2016)
Detective Superintendent Stella Gibson wird nach Belfast gerufen, um bei einem immer noch ungelösten Mordfall zu helfen. Als ein weiterer Mord geschieht, verstärkt sich die Vermutung der genialen Ermittlerin: Man hat es hier mit einem Serienkiller zu tun, der es ausschließlich auf weibliche Opfer abgesehen hat, die noch dazu eine frappante Ähnlichkeit untereinander aufweisen. Gibson übernimmt nun selbst die Mordermittlung – und ahnt nicht, dass sie sich damit auf ein hochgefährliches Katz-und-Maus-Spiel mit dem Killer einlässt. Übrigens: Wer das ist, wissen wir Zuseher*innen von der ersten Serien-Minute an: Paul Spector, Familientherapeut und liebevoller Vater und Ehemann.
Der Teufel in Gestalt des netten Nachbarn von nebenan: "The Fall – Tod in Belfast" spielt mit der menschlichen Ur-Angst, nicht hinter die Fassade unseres Gegenübers blicken zu können. Den zähen Ermittlungen wird in der Serie genauso viel Zeit eingeräumt wie den Vorbereitungen des Killers: genau diese betont langsame Erzählweise sowie das sexuell aufgeladene Räuber-und-Gendarm-Spiel von Gibson und Pector lässt die Spannung ins Unermessliche steigen. Gillian Anderson als Gibson und Jamie Dornan als Spector spielen bewusst zurückgenommen und dadurch besonders intensiv.
Dark (2017-2020)
Zu Beginn der allerersten deutschen Netflix-Serie steht das spurlose Verschwinden zweier Kinder im Fokus. Vier Familien begeben sich auf die verzweifelte Suche nach Antworten und der Lösung eines Rätsels, das drei Generationen umspannt und weit über das Konzept von Zeit und Raum hinausgeht.
Der Mix aus Zeitreise-Film und Familiendrama wurde 2018 mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet – und das absolut zurecht: die Spannung schwillt langsam, aber konsequent an, um sich irgendwann mit voller Wucht zu entladen. Dazu gibt's verkopft-komplexe Dramaturgie, philosophische Versatzstücke, überraschende Twists und eine dichte Alptraum-Atmosphäre. Fazit: Auch Deutschland kann Spannung!
Breaking Bad (2008-2013)
Spannung wird in diesem Serien-Husarenstück vollkommen neu definiert: Der schwer krebskranke Chemielehrer Walter White entschließt sich, mit seinem ehemaligen Schüler Jesse Pinkman Methamphetamin zu kochen – schließlich muss für die finanzielle Zukunft seiner Frau und seines behinderten Sohnes gesorgt sein, wenn er einmal nicht mehr da ist. Was als verzweifelte Not beginnt, entwickelt sich mehr und mehr zu einer skrupellosen Tour de Force, die Walter für immer verändern wird – ganz nach dem Motto: Berührst du einmal die Dunkelheit, wirst du selbst zur Dunkelheit. Bekämpft er zu Beginn noch das Böse, ist er am Ende selbst der berüchtigte Schrecken, der an die Tür klopft.
Schockierend, faszinierend, brutale Action und psychologischer Horror zugleich: Noch nie wurde eine moralische Abwärtsspirale derart intelligent, atmosphärisch dicht, authentisch und ohne Sicherheitsnetz inszeniert. Bryan Cranston und Aaron Paul liefern große Schauspielkunst im verdreckten Drogendschungel, in dem am Ende nur der Stärkere übrig bleibt.
How to get away with murder (2014-2020)
In typischer Shonda-Rhimes-Manier präsentiert uns die "Grey's Anatomy"-Mama auch in dieser Serie surreal attraktive Menschen, Herzschmerz, heißen Sex, Tabubrüche, Intrigen – und allen voran jede Menge unvorhersehbarer Wendungen, die uns Zuseher*innen so manches Mal um den Verstand zu bringen drohen: Es geht um die brillante, aber skrupellose und äußerst manipulative Strafverteidigerin und Jura-Professorin Annalise Keating, die an der Uni ein Seminar unterrichtet, das sie kurzerhand "How to get away with murder" nennt. Eine Handvoll Student*innen, die es schon bald als "Keating 5" zu zweifelhaftem Ruhm bringen werden, ahnt nicht, dass dieses Motto von nun an ihr restliches Leben bestimmen wird.
Over-the-top-Storyplots gehören bei "How to get away with murder" zur Tagesordnung, was die Serie zum süchtig machenden "guilty pleasure" macht. Beinahe jede und jeder hat hier Dreck am Stecken.
Durch Zeitsprünge, einen immensen Wissensvorsprung seitens der Zuseher*innen und ein verworrenes Staffel-übergreifendes Geheimnis wird die Suspense auf ein vollkommen neues Level gehoben. Ambivalenz, Zwiespältigkeit und Undurchsichtigkeit werden hier zum kunstvollen Stilmittel. Sehenswert ist "How to get away with murder" aber schon allein wegen Viola Davis alias Keating, die verletzlich und verabscheuungswürdig zugleich ist und sich mit ganz viel Mut die Seele aus dem Leib spielt.
24 (2001-2010)
Jede Staffel umfasst 24 Folgen und erstreckt sich über 24 Stunden, was so viel heißt wie: In Echtzeit muss Jack Bauer, Agent der Anti-Terror-Einheit CTU, mehrmals die Welt retten und hat dafür immer nur genau einen Tag Zeit. Damit ihm das gelingt, muss er terroristische Angriffe verhindern, Attentäter aufspüren und bis in Regierungskreise reichende Verschwörungen aufdecken.
Moralisches Dilemma und harte Folterungen bleiben da natürlich nicht aus – genauso wenig wie Split Screens, ein ablaufender Countdown, halsbrecherische Action und zahlreiche Twists und Turns. Zeit zum Luftholen gibt es in "24" keine.
Haus des Geldes (seit 2017)
Ein Verbrechergenie, der sich selbst nur "Der Professor" nennt, möchte nicht nur einfach eine Bank ausrauben. Er plant den größten Raubüberfall in der Geschichte Spaniens. Dafür holt er sich Hilfe von acht Dieben, die sich daraufhin mit Geiseln in einer Banknotendruckerei einschließen.
Eine Heist-Serie, die als Mix aus packendem Kammerspiel und Action-Kracher daherkommt und ein für alle mal klar macht, dass "Räuber und Gendarm" kein Spiel für Kinderlein ist: Gewalt und Waffengebrauch sind die erschreckende Basis dieser spanischen Netflix-Produktion, die zum internationalen Hit wurde. "Haus des Geldes" erlaubt sich den Hang zum Unkontrollierbaren und zur Telenovela-Dramatik, manchmal kommt auch eine Spur von tiefgreifender Charakterstudie auf. Passt also!
Die kommende fünfte Staffel wird leider die letzte sein, laut Pressemeldung von Netflix darf man sich aber auf epische und spannende zehn Folgen mit einem drastischen und brutalen Höhepunkt freuen.
The Americans (2013-2018)
Wir befinden uns in den 1980ern: Nach außen hin sind die Jennings – Papa Philipp, Mama Elizabeth, Tochter Paige und Sohn Henry – die perfekte Familie, die in einem Vorort von Washington, D.C. lebt. Die Realität sieht natürlich ganz anders aus – und bei weitem nicht so, wie selbst eingefleischte Serienjunkies es an dieser Stelle erwarten würden: denn Philipp und Elizabeth sind russische KGB-Spione, ihre Ehe ist nur arrangiert.
Das wissen aber weder ihr soziales Umfeld noch die beiden Kinder. Philipp und Elizabeth müssen allerhand Aufträge erfüllen, das Netz aus Lügen und Verrat, Rache und Vergeltung wird immer dichter – und dass sich die beiden tatsächlich ineinander verlieben, macht das Ganze auch nicht gerade unkomplizierter.
Die mehrfach prämierte Drama-Action-Serie profitiert von der persönlichen Erfahrung ihres Erfinders Joe Weisberg, der selbst einige Jahre als CIA-Agent tätig war. Der ständige Wechsel zwischen brutaler Action und melodramatischer Familienidylle macht die Serie nicht nur faszinierend vielschichtig, sondern auch für jene Zuseher*innen interessant, die mit Explosionen und rasanten Verfolgungsjagden normalerweise nicht viel am Hut haben. Man begleitet die Jennings auf eine provokativ-unbeirrbare Reise durch ein Amerika des Misstrauens, das nichtmal vorm eigenen Ehebett Halt macht. Es sind aber auch die Ängste, Hoffnungen, Sehnsüchte und Lebenslügen des Paares, die uns sechs Staffeln lang an unseren Nägeln beißen lassen.
Broadchurch (2013-2017)
Der stets schlecht gelaunte Detective Inspector Alec Hardy und die sensible, aber misstrauische Detective Sergeant Ellie Miller untersuchen im verschlafenen Küstenstädtchen Broadchurch in Südwestengland den Tod eines elfjährigen Jungen, dessen Leiche an der Küste gefunden wurde. Ellie, selbst in Broadchurch wohnend, kennt den Jungen, er ist der Sohn eines befreundeten Ehepaares. Das ist nicht ungewöhnlich, denn in Broadchurch kennt wirklich jeder jeden. Keine Überraschung also, dass der Tod des Buben die gesamte Stadt in einen Ausnahmezustand versetzt. Und, wie es in Kleinstädten nun mal so ist, hat jede/r Bewohner*in etwas zu verbergen.
Im Gegensatz zu klassischen Crime-Serien wie "NCIS" oder "Criminal Minds" behandelt "Broadchurch" nur einen einzigen Fall pro Staffel, wodurch es noch besser als üblich möglich wird, komplexe Hintergründe aufzudecken und in die Psyche der einzelnen Verdächtigen, aber auch der Emittler*innen einzutauchen. In der britischen Serie geht es aber nicht nur um die Whodunnit-Frage, sondern auch um die Auswirkungen von Verlust und Trauer auf menschliche Individuen.
Dabei geht "Broadchurch" betont sensibel und vorsichtig vor, die dramaturgischen Mühlen mahlen hier besonders langsam. Aber gerade durch diese Stille und Zurückgenommenheit – auch auf visueller Ebene – entstehen die ganz großen Emotionen. Zudem spielen die Darsteller*innen, allen voran die Protagonist*innen Oliva Colman alias Ellie Miller und David Tennant alias Alec Hardy, ganz groß auf.
Narcos (2015-2017) & Narcos: Mexico (seit 2018)
Diese raue, wirklichkeitsnahe Netflix-Eigenproduktion porträtiert die packenden Lebensgeschichten der Drogenbosse der späten 1980er-Jahre (in den ersten beiden Staffeln steht der legendäre Pablo Escobar im actionreichen Fokus) sowie die Anstrengungen der Strafverfolgungsbehörden, diese im Rahmen des brutalen und blutigen Drogenkrieges dingfest zu machen. Wir Zuseher*innen erfahren, wie verschiedene Gruppen mit häufig gegensätzlichen Interessen – von Justiz und Politik über Polizei und Militär bis hin zu Zivilisten – aus dem Kokain, einer der wertvollsten Konsumwaren der Welt, Profit zu schlagen suchten.
Ab der vierten Staffel ist "Narcos: Mexico" eine vollkommen eigene Serie und erzählt die Geschichte von Miguel Ángel Félix Gallardo, einem mexikanischen Drogenboss und Mitbegründer des berühmt-berüchtigten Guadalajara-Kartells. Genauso wie der Vorgänger ist die Serie packend, fesselnd, düster und Tarantino-esque!
Prison Break (2005–2009, 2017)
Freund*innen von teuflischen Cliffhangern, rasanter Action, intelligentem Drehbuch und komplexen Charakteren sollten unbedingt bei "Prison Break" reinschauen: Lincoln Burrows soll am elektrischen Stuhl aufgrund des Mordes am Bruder des Vize-Präsidenten der USA hingerichtet werden. Die Beweise sind vernichtend.
Sein Bruder Michael Scofield allerdings ist trotzdem – und als einziger – von dessen Unschuld überzeugt. Also setzt er alles daran, um verhaftet zu werden und ins Fox River Staatsgefängnisses (das es übrigens tatsächlich gibt!) zu seinem Bruder zu kommen. Das Gefängnis gilt eigentlich als ausbruchsicher – doch Ingenieur Michael hat nicht nur dessen Bau mitgeplant, sondern auch einen riskanten Fluchtplan bis ins letzte Detail ausgearbeitet. Doch wem kann man im Gefängnis trauen? Und was und wer steckt tatsächlich hinter dem Mord, für den Lincoln büßen soll? Ein wilder und schwindelerregender Ritt beginnt – auch für die Zuseher*innen.
The Walking Dead (seit 2010)
Eine kleine Gruppe Überlebender schlägt sich durch ein apokalyptisches Amerika, das – wie der Rest der Welt auch – einer Zombie-Apokalpyse zum Opfer fiel. Unter der Führung des Sheriffs Rick Grimes versucht die Gruppe, sich gegen die permanenten Gefahr der Untoten zu wehren und einen sicheren Unterschlupf zu finden. Um zu überleben, müssen sie immer wieder harte und durchaus morallose Entscheidungen treffen. Je weiter sie in ihrer Reise vorankommen, desto aussichtsloser erscheint ihre Situation und desto kleiner wird die Hoffnung auf ein besseres Leben.
Mehr Charakterdrama und -studie als Zombie-Splatter: "The Walking Dead" lebt vor allem von der Spannung, dass in der Serie wirklich jede/r draufgehen kann, auch Hauptdarsteller*innen sind vor dem Tod nicht geweiht. Die Zombies fungieren vor allem als Metapher für das nekrotisierende Seelenleben der menschlichen Protagonist*innen. Ein perfider und nervenzerfetzender Psychothrip mit bitterbösen Wendungen. Definitiv nichts für schwache Nerven.
House of Cards (2013-2018)
Es ist nicht nur das beste Serien-Drama der jüngeren Popkultur-Vergangenheit, sondern auch jenes Werk, das Netflix international populär machte, ist es doch die allererste Eigenproduktion des Streaming-Anbieters: "House of Cards" erzählt die epische und durch und durch von Shakespeare'schen Dramen inspirierte Geschichte des Politik-Ehepaars Francis und Claire Underwood (genial jenseits jeder Beschreibung: Kevin Spacey und Robin Wright), das sich bis an die Spitze des Weißen Hauses lügt, intrigiert, manipuliert und gar meuchelt.
Denn dass man auch mal über Leichen gehen muss, wenn man etwas werden will, ist besonders für den skrupellosen Francis eine Selbstverständlichkeit. Parteimitglieder, politische Gegner, alte Freund*innen, selbst der/die Ehepartner*in sind nichts mehr als Schachfiguren in einem politischen Netz aus Unbarmherzigkeit, Lügen, Rache, Korruption und Verschwörungen.
Und doch mag man die Underwoods, irgendwie, trotz eiskaltem Zynismus und morallosem Machthunger. Weil sie uns so fremd sind, dass wir uns angezogen von ihnen fühlen. Weil sie das ausleben, was wir uns nie trauen würden. Weil sie uns zeigen, dass wir bei der nächsten Wahl noch kritischer als bisher nachfragen müssen. Vielleicht aber auch deshalb, weil sich Francis (und später Claire) immer wieder direkt in die Kamera und an uns Zuseher*innen wenden, somit die vierte Wand durchbrechen und uns zu Kompliz*innen ihrer Machenschaften machen.
Wir wussten, dass Politik dreckig ist. Aber wer hätte gedacht, dass sie auch so derart spannend sein kann?
Orphan Black (2013-2017)
Das Leben der Kleinkriminellen Sarah Manning gerät vollkommen aus den Fugen, als sie Zeugin des Selbstmordes einer Frau wird, die ihr selbst bis ins kleinste Detail gleicht. Das ist aber nur der Anfang einer groß angelegten Verschwörung rund um Klone, Identitätsfindung und Selbstbestimmung.
Im Mittelpunkt dieses futuristisch-düsteren SciFi-Märchens, das unerschrocken-originell Fragen nach Ethik, Moral und Identität in den Mittelpunkt stellt und zugleich als schillerndes Kaleidoskop von Weiblichkeit und Feminismus funktioniert, steht Hauptdarstellerin Tatiana Maslany, die gleich sieben Klone verkörpert – und das in einer bisher nie da gewesenen Perfektion an Schauspielkunst. Die Handlung der Serie erzeugt im Verlauf einen immer stärker werdenden Sog, der genauso überrascht wie manches Mal auch verwirrt, aber mit jeder Minute mehr fasziniert und auch zum Nachdenken anregt: Was macht einen Menschen tatsächlich aus?
The Sinner (seit 2017)
Mitten am Tag sticht die unscheinbare Cora ohne ersichtlichen Grund bei einem Tagesausflug zum Strand auf eine fremde Frau ein. In aller Öffentlichkeit. Sie wird verhaftet, bei den Befragungen stellt sich aber heraus, dass Cora selbst nicht weiß, wieso sie es getan hat. Mehr noch: Sie kann sich an die vergangenen Monate nicht erinnern, wird jedoch von geheimnisvollen Flashbacks heimgesucht. Detective Harry Ambrose ist überzeugt, dass Cora im Grunde unschuldig ist – und taucht tief in die Abgründe ihrer Psyche ein.
Genau solche menschlichen Abgründe sind es, die in dieser Thriller-Anthologie-Serie im Mittelpunkt stehen. Ambrose, selbst ein getriebenes Wesen, klärt Staffel für Staffel ein neues, tief traumatisches Verbrechen auf. Die permanent unterschwellige Gefahr und die zermürbende Aura der Unwissenheit fesseln und wirken auch auf uns Zuseher*innen beunruhigend. Ein Psychothriller in Serienform, komplex, düster und subversiv.
Ozark (seit 2017)
Finanzberater Marty Byrde zieht mit seiner Frau Wendy und den beiden Kindern aus Chicago in die Ozarks in Missouri. Um für den Schutz seiner Familie zu sorgen, willigt Marty in einen gefährlichen und folgenreichen Deal ein: Innerhalb von fünf Jahren muss er 500 Millionen US-Dollar für ein riesiges mexikanisches Drogenkartell waschen.
Natürlich erinnert die Grundidee von "Ozark" an "Breaking Bad" – und auch, wenn die Qualität und der Suchtfaktor des seriellen Vorbildes nicht erreicht wird, bietet "Ozark" mit den Hollywood-Stars Jason Bateman und Laura Linney hochspannende Unterhaltung mit einem hohen Erzähltempo und einem erdigen Mix aus Thriller und Familien-Drama, das mit der Zeit sogar immer besser wird. Wurde bereits mit mehreren Preisen ausgezeichnet!