Die 15 besten romantischen Serien auf Netflix
"All you need is love" sangen schon die Beatles. Ist der Bauch voller Schmetterlinge und der Blick rosarot, hat man auch tatsächlich das Gefühl, nur von Luft und Liebe leben zu können. Das stimmt natürlich nicht. Es braucht auch romantische Serien.
Bei Netflix werden Liebe und Gefühle großgeschrieben. Auf mehr als 100 Serien stößt man beim Durchstöbern des Angebots des Streaming-Giganten, in denen Emotionen Achterbahn fahren und die Liebe der wichtigste Grund ist, wieso wir überhaupt auf der Welt sind. Serien, in denen die größte Sehnsucht jene nach Liebe ist, der Motor unseres Seins.
Da können die Hindernisse auch noch so groß sein, die Irrwege auch noch so verschlungen, der Herzschmerz auch noch so grausam: Für die Liebe lohnt es sich, auch mal das Licht anzulassen, obwohl es einem selbst zu hell ist (um an dieser Stelle frech die deutsche Band Revolverheld zu zitieren).
Die 14 besten Liebesserien auf Netflix:
Zwei an einem Tag (2024)
Basierend auf dem internationalen Bestseller von David Nicholls erzählt die Geschichte von Emma Morley und Dexter Mayhew, die am 15. Juli 1988 am Abend ihres Uniabschlusses zum allerersten Mal ein Wort wechseln. Am nächsten Morgen gehen sie getrennte Wege, doch wo werden sie an diesem ganz gewöhnlichen Tag im nächsten Jahr und im übernächsten Jahr und in jedem Jahr darauf sein?
In jeder Folge begegnen wir Dex und Em, immer ein Jahr älter, an diesem einen Tag. Sie entfalten sich und verändern sich, kommen sich näher und entfernen sich voneinander, sie erleben Freud und Leid. Ein Psychogramm einer Liebe, des Lebens und des Mensch-Seins, zerbrechlich und stark zugleich. Taschentücher bereithalten!
Emily in Paris (seit 2020)
Emily (Lily Collins) ist eine junge ehrgeizige Marketingmanagerin aus Chicago. Als ihre Firma eine französische Marketingagentur für Luxusmarken erwirbt, wird ihr plötzlich ihr Traumjob in Paris angeboten: Sie soll die Social-Media-Strategie für die Agentur komplett überarbeiten. Emilys neues Leben in Paris ist voller mitreißender Abenteuer und überraschender Herausforderungen, während sie damit beschäftigt ist, ihre Arbeitskolleg*innen von ihrem Können zu überzeugen, neue Freund*innen zu gewinnen und sich durch allerlei romantische Eskapaden zu manövrieren.
"Emily in Paris" ist leicht bekömmliche und brave, aber doch charmante Unterhaltung. Glatt und mit zahlreichen Klischees, aber doch schafft es die Serie, die Herzen der Zuseher*innen zu gewinnen und zu erwärmen. Tut nicht weh – und das ist durchaus okay so!
Crazy Ex-Girlfriend (2015-2019)
Wer vom Kitsch in "Emily in Paris" Karies befürchtet, der sollte und darf sich einen herzhaften Bissen dieser wunderbar subversiven, selbstironischen, zum Brüllen komischen und zutiefst emotionalen Serie gönnen: "Crazy Ex-Girlfriend" von und mit der grenzgenialen Rachel Bloom (sie erhielt 2016 einen Golden Globe für diese Rolle!) erzählt die Geschichte der Anwältin Rebecca Bunch, die Hals über Kopf ihre Zelte in New York abbricht und nach West Covina, Kalifornien, zieht – und das alles wegen ihrer Jugendliebe Josh Chan (Vincent Rodriguez III), der sie kurz davor zufällig über den Weg lief.
Die impulsive Rebecca ist überzeugt, dass Josh die Liebe ihres Lebens ist – eine Liebe, die "ganz zufällig" auch in West Covina wohnt. Josh aber ist bereits mit der attraktiven Zicke Valencia (Gabrielle Ruiz) verlobt. Eine aberwitzige Stalking-Reise beginnt, in der wirklich alles erlaubt ist.
Was eine kitschige Schmonzette und seichte Rom-Com hätte werden können, ist vielmehr eine Analyse von grotesken zwischenmenschlichen Verhaltensweisen, getragen von liebenswürdig-schrulligen Figuren und – Achtung! – ins Ohr gehenden Nonsens-Musicalnummern. Denn "Crazy Ex-Girlfriend" ist eine Musical-Dramedy, aber ganz weit weg von Hochglanz-Produktionen wie "Glee" oder "Smash": Hier wird die Romantik mit Hingabe und Dekonstruktions-Lust gegen den Strich gebürstet, mit Klischees gespielt und eine Affinität für verspielte Running Gags an den Tag gelegt, wie man sie seit "How I met your mother" nicht mehr gesehen hat.
Abgerundet wird dieses Serien-Erlbenis durch ein rasantes Erzähltempo, Rom-Com-Parodie, köstlichen Meta-Humor, augenzwinkernden Feminismus und Mut zu sehr ernsthaften Themen.
Outlander (seit 2014)
Basierend auf der erfolgreichen "Highland-Saga" der Autorin Diana Gabaldons erzählt "Outlander" die Geschichte der Krankenschwester Claire (Caitriona Balfe), die sich im Zweiten Weltkrieg um die verletzten Soldaten kümmert. Durch einen merkwürdigen Zufall wird sie in das Jahr 1743 zurückversetzt, wo sie verfolgt und schließlich zwangsverheiratet wird. Bald steht Claire zwischen zwei Männern – und eine epische Liedes-Odyssee beginnt.
Ein gelungener und spannender Mix aus Fantasy, Kriegs-Drama, Landschafts-Porno und Herz-Schmerz-Romanze, der den schmalen Grat zwischen Kitsch und geschmackvollem guilty pleasure würdevoll meistert. Toll: Endlich wird ein Fantasy-Epos aus weiblicher Sicht erzählt! Die männlichen Hauptdarsteller sind dementsprechend Wellness für müde Zuseher*innen-Augen. Und: Die Liebesszenen sind überraschend heiß!
Descendants of the Sun (2016)
Im Fokus der südkoreanischen Serie, die zwischenmenschliche Romantik mit Kriegs-Szenen verbindet, stehen der junge Soldat Yoo Si-jin (Song Joong-ki), der Teil einer südkoreanischen Spezialeinheit ist, und die strafversetzte Ärztin Dr. Kang Mo-yeon (Song Hye-kyo). Die beiden verlieben sich trotz gegensätzlicher Überzeugungen unsterblich ineinander, doch deren Beziehung wird durch den Krieg immer wieder schweren Belastungen ausgesetzt.
Eine epische Liebesgeschichte, die mit gesellschaftskritischen Tönen, interessanten Wendungen sowie mit viel Liebe zum eigenen Land aufhorchen lässt und in Südkorea und China alle Zuschauer*innen-Rekorde brach.
Love (2016-2018)
Gus (Paul Rust), ein richtig netter Kerl, ist frischgebackener Single. Er lernt die hippe, wilde und dreiste Mickey (Gillian Jacobs) kennen und lieben. Gemeinsam stellen sie sich den unausweichlichen Heiterkeiten und Demütigungen ihres Beziehungs- und Liebeslebens entgegen, die sie eigentlich am liebsten vermeiden würden.
Die Comedy von Judd Apatow ist ein schonungsloses, lustiges und schmerzhaft-ehrliches Porträt moderner Beziehungen, weit weg von sämtlichen Hollywood-Rom-Com-Klischees. Im Verlauf der Serie entwickelt sich die Serie immer mehr zur Dramedy, was ihr interessante Tiefen verleiht und nicht nur den emotionalen Haushalt der Protagonist*innen, sondern auch jenen der Zuseher*innen durcheinander wirbelt. Liebe hat in "Love" viele Gesichter und oszilliert deshalb ständig zwischen Wuchteln, Wahnsinn und Wirklichkeit.
Easy (2016-2019)
Die unter anderem mit Orlando Bloom, Jake Johnson, Dave Franco und Emily Ratajkowski prominent besetzte Anthologie-Serie (jede Folge erzählt eine neue, eigenständige Geschichte) dreht sich um grundverschiedene Menschen in Chigaco, die in einem modernen Labyrinth aus Liebe, Sex, Technik und Kultur feststecken. Da gibt es das Pärchen, das sein eingeschlafenes Sexleben wieder auf Vordermann bringen möchte. Eine junge Künstlerin berichtet auf Social Media hautnah von ihrem One-Night-Stand. Für einsame Singles ist der abendliche Whiskey der beste Freund geworden. Oder ein Paar setzt sich mit der Möglichkeit einer offenen Beziehung auseinander.
In "Easy", dessen Konzept frappant an die Amazon-Prime-Anthologie-Serie "Modern Love" erinnert, ist für jeden Geschmack etwas dabei. Nicht jede Episode überzeugt gleichermaßen, aber eines scheint nach dem Bingen der drei charmanten Staffeln festzustehen: das Leben und insbesondere die Liebe ist alles andere als easy.
The End of the F***ing World (2017-2019)
Der 17-jährige James (Alex Lawther) ist überzeugt davon, ein Psychopath zu sein. Und weil Psychopathen eben Menschen umbringen, plant auch er seinen ersten Mord – und hat in der Außenseiterin und Rebellin Alyssa (Jessica Barden) sein Opfer gefunden. Die ist von James sofort angetan, sieht in ihm einen Seelenverwandten. Gemeinsam begeben sie sich auf einen verhängnisvollen sowie durch und durch chaotischen Roadtrip.
Die britische Dramedy basiert auf der Ausnahme-Graphic Novel "The End of the Fucking World" von Charles S. Forsman – und genauso eigenwillig, abgefahren und außergewöhnlich geht's auch in der Serie zu. Wer Pathos-geschwängerte Liebesbekundigungen und leidenschaftliche Küsse bei Sonnenuntergang erwartet, wird enttäuscht sein: "The End of the F***ing World" ist vulgär, blutig und bitterböse bis in den kleinsten Szenenwinkel.
Romantik kann man der ganz besonderen Seelenverwandtschaft zwischen James und Alyssa zwar nicht abstreiten (im Gegenteil!), aber diese ist eng und unzertrennlich mit rabenschwarzem Humor verbunden. Die an alle Grenzen und darüber hinaus treibende Liebesbeziehung zwischen diesen Teenagern ist die originellste, die man seit Langem gesehen hat. Liebe bedeutet hier aber auch eines: schonungslose Selbstfindung.
Sex Education (seit 2019)
Die herrlich erfrischende und ungezwungene britische Dramedy handelt von Otis Milburn (Asa Butterfield), einem introvertierten Schüler, der bei seiner allzu offenherzigen Mutter und Sexualtherapeutin Jean (göttlich wie immer: Gillian Anderson) lebt. Zu Beginn der Serie bieten Otis und seine Freundin Maeve (Emma Mackey) in deren Schule eine Sexualtherapie an, um Otis' intuitives Talent für Sexualfragen zu Geld zu machen. Ironischerweise ist Otis selbst ein Spätzünder, hat noch nicht mal masturbiert. Also entdeckt er als "Sex-Coach" auch nach und nach seine eigene Sexualität – und seine Gefühle für die eigenwillige Maeve ...
"Sex Education" als billige Sex-Schmonzette abzutun, wäre schlichtweg falsch: Auf einfühlsame, aber humorige Weise behandelt die Serie das vielschichtige Gefühlsleben und die sexuellen sowie sonstigen Nöte und Sorgen moderner Teenager. Hier werden mit angenehmer Leichtigkeit und trotz dem Fehlen jeglichen Pathos' auf dem Emotionsklavier wirklich alle Stückerl gespielt und gezeigt, dass es Liebe in gänzlich verschiedenen Formen gibt: Zwischen Mann und Frau, zwischen Mann und Mann, zwischen Frau und Frau, zwischen Kind und Eltern, zwischen Freund*innen. Kurz: Erdige Romantik, die selten so gut mit frechem Humor harmonisierte.
Lovesick (2014-2018)
Und noch eine britische Serie, die sich auf humorvolle und unkonventionelle Art dem Thema Liebe annähert. Auf der Suche nach der großen Liebe fand er vor allem eines: Chlamydien. Also sieht sich Dylan (Johnny Flynn) nach der Infektion mit der STD gezwungen, alle seine bisherigen Sex-Partnerinnen zu kontaktieren. Mittels Rückblenden wird das Kennenlernen und das Auseinanderdriften von Dylan und der jeweiligen Frau erzählt. Eine große Rolle spielt von Beginn an Dylans Mitbewohnerin Eve (Antonia Thomas), in die er heimlich und unglücklich verliebt ist, da diese bereits verlobt ist.
Urkomisch, kurzweilig und im doppelten Sinne ansteckend: "Lovesick" geht mit peinlichen Situationen mit einem charmanten Augenzwinkern um und gibt uns Zuseher*innen das tröstende Gefühl, dass unsere eigenen amourösen Abenteuer so peinlich dann doch nicht waren. Hier schlägt das Herz am rechten Fleck!
Chesapeake Shores (seit 2016)
Karrierefrau und Mutter Abby O’Brien (Megan Ory) kehrt nach Jahren erstmals wieder in ihre alte Heimatstadt zurück, ein verchlafenes Örtchen in Maryland. Dort muss sie sich nicht nur mit ihren schwierigen Familienverhältnissen und herausfordernden Verwandten auseinandersetzen, sondern auch mit ihrer ersten Liebe, dem Musiker Trace Riley (Jesse Metcalfe aus "Desperate Housewifes"). Wird die Liebe zwischen Abby und Trace eine zweite Chance finden?
Land-Idylle und ganz große Emotionen: die Hallmark Channel-Serie (der US-amerikanische Sender ist für sein familienfreundliches, aber auch konservatives Programm bekannt) erinnert an Rosamunde-Pilcher-Verfilmungen. Hier ist die Welt makellos, alle Menschen wunderschön und die Nerven werden auch geschont. Überraschende Wendungen darf man sich bei dieser Feel-Good-Serie nicht erwarten, dafür schenkt "Chesapeake Shores" einem ein herzerwärmendes und sentimentales Gefühl, das wir hier schamlos streicheln und zelebrieren dürfen.
Überraschend gut sind die Leistungen der Darsteller*innen, auch die romantische Chemie zwischen Ory und Metcalfe lässt unser nach Liebe lechzendes Herzen erfreut tanzen.
Bridgerton (seit 2020)
Basierend auf der Romanreihe von Julia Quinn und ins Netflix-Leben gerufen von "Grey's Anatomy"-Mama Shonda Rhimes erzählt dieses guilty pleasure von der reichen Daphne Bridgerton (Phoebe Dynevor), die ihr Debüt auf dem heiß umkämpften Heiratsmarkt im London der Regency-Epoche macht. Wie ihre Eltern möchte sie aus Liebe heiraten. Als sie den rebellischen und äußerst gut aussehenden Duke of Hastings (Regé-Jean Page) kennenlernt, funkt es sofort zwischen ihnen. Doch schon das damalige London war vor Tratsch und Skandalen nicht gefeit ...
Romantisch, skandalös, scharfsinnig und gekonnt Vergangenes mit Modernem verbindend: „Bridgerton“ ist eine süchtig machende Historien-Drama-Soap und dreht sich um die Zeitlosigkeit bleibender Freundschaften, Familien, die ihren Weg erkunden. Und es geht natürlich um die Suche nach einer Liebe, die alles überwindet.
Heartstopper (seit 2022)
Als sich der sanftmütige Charlie und der Rugby-verrückte Nick an der Schule kennenlernen, merken sie bald, dass sich ihre ungewöhnliche Freundschaft unerwartet zu einer Liebesbeziehung entwickelt. Charlie, Nick und ihr Freundeskreis müssen sich nun auf ihrem Weg, sich selbst zu finden und zu akzeptieren, zur Seite stehen und lernen, wie sie sich selbst treu bleiben können.
Die queere Romantik-Serie lässt dich wieder an das Gute im Menschen glauben und fühlt sich an wie deine Lieblingskuscheldecke, nur in Serien-Form. Hier schlägt das Herz laut, aber sympathisch unaufgeregt am rechten Fleck. Optisch süß verspielt.
Virgin River (seit 2019)
Auf der Suche nach einem Neuanfang zieht eine Krankenpflegerin von Los Angeles in eine Kleinstadt im Norden Kaliforniens, wo sie gleich mehrere Überraschungen erlebt. Herzschmerz, Dramen und überraschende Twists: Soap-Fans sollten diese hochemotionale Serie auf Netflix nicht verpassen! Federleichte Unterhaltung für Zwischendurch, die aber genau weiß, wie man auf die Tränendrüse drückt.