Zum Ablachen: Die 5 besten Melissa-McCarthy-Filme

Melissa McCarthy ist 50 und voll im Geschäft
Taff, derb, laut, selbstironisch: Melissa McCarthy weiß, in welchen Rollen wir sie am liebsten sehen – und liefert ab.

Der Erfolg kam bei Melissa McCarthy nicht über Nacht: Ihre Karriere startete sie mehr schlecht als recht als Stand-up-Comedian in New York, im Kino-Kracher "3 Engel für Charlie" hatte sie zumindest eine kleine Nebenrolle (erinnert ihr euch?!). Einer großen Masse wurde die Schauspielerin als warmherzig-schusselige Köchin Sookie St. James in der Familien-Dramedy "Gilmore Girls" bekannt.

Dort überzeugte sie so sehr, dass sie mit "Mike & Molly" eine eigene TV-Serie auf den Leib geschneidert bekam, wofür sie mit einem Emmy geehrt wurde. Und ab da ging's steil bergauf: Für die Rolle der brutal ehrlichen Quasselstrippe Megan im Kino-Erfolg "Brautalarm" wurde sie für den Oscar nominiert, auch Nachfolgefilme wie "Taffe Mädels" mit Sandra Bullock, "Tammy – Voll abgefahren" oder "Voll abgezockt" (mit Jason Bateman) wurden zu Kassenschlagern. 

Melissa McCarthy hat sich mit all diesen Filmen den Ruf der Anarcho-Comedy-Queen erarbeitet, gehört aktuell zu den gefragtesten Schauspielerinnen Hollywoods. Ihre Filme werden (bis auf wenige Ausnahmen) zwar meist von der Kritik zerrissen und das Genre-Rad hat sie mit ihnen auch nicht neu erfunden, aber was soll's. 

So gut wie immer weiß man, was man bekommt, wenn Melissa McCarthy drauf steht: nämlich einen höchst unterhaltsamen Filmabend mit einer Prise Fremdschämfaktor sowie ganz viel Humor und Herz.

Ihr neuester Netflix-Film, die Action-Komödie "Thunder Force" mit Octavia Spencer, erwies sich zwar als Bauchfleck, aber das tut ihrer Karriere keinen Abbruch: Als nächstes dürfen wir McCarthy in "Thor 4: Love and Thunder" und als Meerhexe Ursula in der Realverfilmung des Disney-Klassikers "Arielle, die Meerjungfrau" sehen. Beides können wir kaum erwarten!

Die 5 besten Filme mit Melissa McCarthy: 

Brautalarm (2011)

Diese vulgäre, laute, überdrehte und saukomische Comedy um eine Mädelsgruppe, die die Hochzeit einer Freundin zur Fettnäpfchen-Farce verwandeln, stellt den großen Durchbruch von McCarthy dar. In der Rolle der Brautjungfer Meghan präsentiert sich die Schauspielerin so, wie wir sie von nun an noch in zahlreichen Filmen zu sehen bekommen werden: selbstironisch, mutig, derb, bisschen vertrottelt, aber immer selbstbewusst und liebenswert (trotz einer ganzen Reihe von eigentlich unsympathischen Charakterzügen).

McCarthy ist im Film eine Wucht und eine Offenbarung zugleich, sprengt mit Karacho die braven "Gilmore Girls"-Fesseln und stiehlt ihren namhaften Co-Stars (darunter Kristen Wiig, Rose Byrne und Maya Rudolph und Ellie Kemper) mühelos die Show. Die Oscar-Nominierung war mehr als verdient – und für solch eine Rolle, noch dazu in einem Crowdpleaser-Streifen, nach wie vor eine Seltenheit. 

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Spy – Susan Cooper undercover (2015)

Ulknudel Melissa McCarthy, Action-Testosteron-Brummer Jason Statham und der verruchte Gentleman Jude Law in einem gemeinsam Film?! "Spy – Susan Cooper undercover" beweist wieder einmal, dass sich Gegensätze anziehen und immer dann Großes rauskommt, wenn man über den Tellerrand hinausblickt:

McCarthy gibt, gewohnt zum Niederknien selbstironisch, die bescheidene Schreibtisch-Agentin Susan Cooper, die sich plötzlich in der gefährlichen Welt von Drogendealern und Gaunern wiederfindet, als sie zwei CIA-Topagenten (Staham und Law) aus der Patsche helfen muss. Es geht freilich um nichts weniger als das Ende der Welt. Vom Schreibtisch zur ersten Front – wenn das wer kann, dann Chamäleon McCarthy!

"Spy – Susan Cooper undercover" ist eine wirklich lustige James-Bond-Persiflage, die ganz und gar auf ihre Hauptdarstellerin zugeschnitten ist, die hier mit vollem Körpereinsatz (zum Brüllen: die Slapstick-Szenen!) ihr komödiantisches Talent unter Beweis stellen darf. 

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Voll abgezockt (2013)

Melissa McCarthy hat die Gabe, dass wir sogar der größten Unsympathlerin unser Herz schenken: In "Voll abgezockt" genießt sie als Diana das Leben in vollen Zügen, alles, was ihr gefällt, kauft sie auch. Geld spielt dabei keine Rolle – denn als Trickbetrügerin gibt Diana schließlich nur jene Dollar aus, die gar nicht ihr gehören!

Sie hat nämlich die Identität von Sandy Patterson (James Bateman) gestohlen, der auf der anderen Seite der USA lebt, und bringt dessen Kreditkarte zum Glühen. Als dieser vom finanziellen Ruin bedroht ist, beschließt er, die Betrügerin aufzuspüren – und versucht alles: Bestechung, Überredung, Diskussionen. Doch Diana denkt gar nicht daran, ihre falsche Identität aufzugeben ...

Wieder einmal ist McCarthy als Chaos-Wirbelwind mit fragwürdiger Moral das hell strahlende Glanzlicht des Films, die auch vor "tiefem" Humor nicht zurückschreckt. Sie verleiht ihrer Figur dominante Präsenz, die jede einzelne Szene mit ihr zum genussvollen Kraftakt werden lässt. Wie ein Naturspektakel, das plötzlich über einen hereinbricht!

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Can you ever forgive me? (2019)

Dieses auf wahren Ereignissen beruhende Drama ist einer der wenigen Filme, in denen McCarthy bewusst gegen ihren bekannten Rollentypus anspielt und eine völlig andere Seite von sich zeigt: Als erfolglose Biografin Lee Israel fälscht sie Briefe von Prominenten und scheffelt so eine Menge Geld. Klar, dass das nicht auf ewig gut gehen kann ...

Statt derbem Humor gibt's hier eine berührende Charakteranalyse sowie ein packendes Psycho-Drama, in dem McCarthy das Laute gegen das Stille eintauscht, trotzdem aber nicht weniger Leinwandpräsenz zeigt – im Gegenteil! McCarthy verschwindet in ihrer Rolle vollends (nicht nur wegen der hervorragenden Maske!) und läuft zur darstellerischen Höchstform auf. Absolut zurecht gab es dafür eine weitere Oscar-Nominierung.

"Can you ever forgive me?" kannst du auf Amazon Prime ausleihen oder kaufen. 

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Taffe Mädels (2013)

Neben einer geeichten Oscar-Preisträgerin zu bestehen, schafft nicht jeder. Melissa McCarthy aber besteht auch diese schauspielerische Talentprobe mit Leichtigkeit: Im Doppelpack-Action-Spaß "Taffe Mädels" muss sie als burschikose und nicht gerade feinfühlige Streifen-Polizistin gemeinsam mit einer arroganten FBI-Agentin (Bullock) einen Drogenbaron dingfest machen. Unterschiedlicher könnten die beiden kaum sein – aber wie wir es von jeder guten Buddy-Komödie kennen, liegt das Geheimnis des Erfolgs darin, sich zusammenzuraufen und das Gemeinsame über das Trennende zu stellen ...

Zugegeben: Die Rolle der Shannon Mullins ist ein Mix aus McCarthys Figuren aus "Brautalarm" und "Spy", aber was soll's, denn als mit ganzem Körpereinsatz spielende, hemmungslos fluchende und verhaltensauffällige Humor-Hummel haben wir die Schauspielerin einfach am liebsten. Allzuviel ist McCarthy in "Taffe Mädels" nicht heilig, erneut spielt sie mit furchtloser Intensität. Die launige Chemie mit Bullock ist deutlich spürbar, die beiden Schauspiel-Großtalente ergänzen sich hervorragend, ohne jemals die andere in ihrer Darstellung übertrumpfen zu wollen.

Aufgrund des Erfolgs des Films wollen die Gerüchte rund um ein Sequel nicht verstummen.

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