Mehr als "Friends": Die 5 besten Filme von Matthew Perry
Er war (oder eigentlich: ist, denn Humor und Talent sind unsterblich) der Robin Williams der Millenials-Generation: Matthew Perry, der traurige Klassenclown, der spitzzüngige Gags und selbstironische Slapstick-Einlagen ablieferte, wenn die Scheinwerfer auf ihn gerichtet waren, der die Tränen aber nicht zurückhalten konnte, wenn die Lichter ausgeschaltet wurden. Der ein Sonnenschein im Leben vieler war, für sich selbst aber nur das aller kleinste Fünkchen Selbstliebe übrig hatte. Der jahrzehntelang mit Medikamenten- und Alkoholsucht zu kämpfen hatte und uns schließlich am 28. Oktober im Alter von nur 54 Jahren voraus ging.
Uns allen wird Perry natürlich als liebenswürdig-grantlender und den Sarkasmus liebenden Lausbuben Chandler Bing aus der Hit-Sitcom "Friends" in Erinnerung bleiben. Perry verlieh der Erfolgsserie Biss, war Fanliebling, brachte seine Kolleg:innen hinter den Kulissen gleichermaßen zum Lachen wie das Publikum vor den TV-Bildschirmen. Doch Perry gelang es, besonders in den 1990ern, sein großes Comedy-Talent, das so authentisch und unverkrampft wie selten bei eine:r Darsteller:in wirkte, auch in einigen tollen Filmen und neben großen Hollywood-Stars unter Beweis stellen. Wir stellen euch eine Auswahl davon vor.
Die 5 besten Filme mit Matthew Perry:
Fools Rush In – Herz über Kopf (1996)
Als sich die junge Isabel (Salma Hayek) und der Bauleiter Alex (Perry) in einem mexikanischen Fast-Food-Restaurant in Las Vegas über den Weg laufen, verlieben sie sich Hals über Kopf ineinander. Die stürmische Liebesnacht bleibt nicht ohne Folgen – Isabel wird schwanger. Kurz entschlossen heiraten die beiden, doch schon bald sorgt die Verwandtschaft für Probleme: einerseits die heißblütige, mexikanische Familie Isabels, andererseits die eingebildeten Eltern von Alex.
Sympathische Mutli-Kulti-RomCom mit zwei gut aufgelegten Hauptdarsteller:innen, zwischen denen die Chemie eindeutig passt.
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Ein Date zu Dritt (1999)
Der wohlhabende Geschäftsmann Charles Newman (Dylan McDermott) glaubt, dass Oscar Novak (Perry), dem er einen 90-Millionen-Dollar-Deal anbietet, schwul ist. Deshalb bittet er ihn, auf seine hübsche Freundin Amy (Neve Campbell) aufzupassen. Er selbst hat dafür nicht so viel Zeit, ist er doch mit Olivia (Kelly Rowan) verheiratet.
Doch Oscar ist nicht schwul, ganz und gar nicht: Hals über Kopf verliebt er sich in Amy. Da jedoch auch Amy Oscar für homosexuell hält, befindet er sich alsbald in einer prekären Situation ... Wohlfühl-Berieselung für Kuschelabende. Perry verleiht seiner Figur einmal mehr enorme Strahlkraft, die auch über so manche Drehbuch-Schwächen hinwegsehen lässt.
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Keine halben Sachen (2000)
Perrys erfolgreichster Film, ganz groß spielt er neben Haudegen Bruce Willis auf und liefert eine durch und durch leidenschaftliche Performance ab, die Rolle ist ihm auf dem Leib geschneidert:
Nick "Oz" Oseransky (Perry) ist ein ganz gewöhnlicher Zahnarzt mit ganz alltäglichen Problemen: Er hasst seine Frau Sophie (Rosanna Arquette), kann sich aber nicht scheiden lassen, weil er bis über beide Ohren verschuldet ist. Die Abneigung beruht auf Gegenseitigkeit, und so ist es nicht verwunderlich, dass Sophie sich für ihren neuen Nachbarn Jimmy "die Tulpe" Tudeski (Willis) interessiert.
Der ist nämlich ein Berufskiller und versteckt sich in der biederen Reihenhaussiedlung vor der Chicagoer Mafia, die mit ihm noch so manches Hühnchen zu rupfen hat. Das Chaos nimmt schnell seinen Lauf ...
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Birds of America (2008)
Kein großer Hit im Kino, aber durchaus sehenswert, nicht nur wegen des tollen Casts (neben Perry u.a.: Lauren Graham, Hilary Swank, Ginnifer Goodwin und Zoë Kravitz):
Morrie (Perry) musste schon sehr früh Verantwortung übernehmen und sich um seine beiden Geschwister Jay und Ida kümmern. Das hat sich bis heute nicht geändert. Eigentlich will Morrie nur ein normales, ruhiges Leben führen, doch als Jay und Ida wieder auftauchen, ist reichlich Ärger vorprogrammiert – und auch Morries Ehe wird dadurch stark belastet. Dramedy mit viel Gefühl, die Perry auch mal in einer nachdenklichen Rolle zeigt.
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17 Again – Back to High School (2009)
Mike (Perry) hat sich sein Leben anders vorgestellt: In der High-School war er der Star des Basketballteams, beliebt bei den Mädels und überhaupt schien ihm die Zukunft offen zu stehen.
Heute ist seine Ehe zerbrochen, in der Arbeit wird er nicht genügend respektiert, der Alltag findet irgendwie ohne in statt. Gott sei Dank befinden wir uns in einem Film: Auf mysteriöse Weise findet sich Mike plötzlich in seinem 17-jährigen Ich (Zac Efron) wieder – und ist Klassenkamerad seiner eigenen Kinder. Der Körper ist jugendlich, der Geist aber nicht ...
Zugegeben, die Idee des Körpertauschs ist nicht neu, man denke nur an "Freaky Friday" oder "30 über Nacht". Trotzdem funktioniert "17 Again" wunderbar, was hauptsächlich den beiden Hautpdarstellern geschuldet ist, die sich in ihren Rollen sichtlich wohl fühlen. Ein Feel-Good-Movie mit nicht allzu gefährlichem Humor, aber jeder Menge Tempo und moralischen Untertönen. Im Fokus steht die Frage, ob man alles anders machen würde, wenn man die Chance dazu hätte. Perrys letzter Film.
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