Von Hexen und Zauberern: Die 11 magischsten Serien
Denke mal kurz an deine Kindheit zurück: Kannst du dich noch erinnern? Hinter jeder Ecke lauerte etwas Magisches, dass es das Christkind gibt, war die einzig logische Schlussfolgerung für die vielen Weihnachtsgeschenke und wenn wir am Wanderweg eine besonders schöne Blume entdeckten, waren wir überzeugt davon, dass eine Fee dahintersteckt.
Magie konnte uns aber auch Angst machen: Nächtliche Geräusche rührten von Geistern und wenn wir wieder mal unsere zweite Socke nicht finden konnten, haben sicher die gemeinen Trolle ihn versteckt.
Mit dem Erwachsenwerden siechte auch dieses ganz besondere Kitzeln in uns dahin und statt dem kunterbunten Glitzern gab's nun Grau in Grau. Gut also, dass es TV-Serien gibt, die seit jeher dafür sorgen, dass unser magisches Denken aufrecht bleibt.
Hexen, Zauberer und andere Märchenwesen faszinieren uns heute noch wie zu Kindeszeiten, lassen sie uns doch wieder an die Möglichkeit glauben, dass es noch eine andere, versteckte und vor allem bunte Welt gibt, in der wir so viel lieber leben würden als in unserem tristen Alltag. Diese Serien lassen Eskapismus tatsächlich magisch werden. Und vielleicht gibt es das Christkind ja doch.
Die 11 magischsten Serien aller Zeiten:
Bezaubernde Jeannie (1965–1970)
Nostalgisches Geseufze in legendärer Serienform: "Bezaubernde Jeannie" mit Barbara Eden und Larry Hagman begeisterte in den 60er-Jahren Jung und Alt und ließ in jedem Haushalt den sehnsüchtigen Wunsch aufkommen, ebenso einen Flaschengeist zu beherbergen, der den Alltag etwas leichter macht.
Wobei, mit dem blonden und attraktiven Flaschengeist Jeannie, die ihrem "Herr und Meister", dem Astronauten Tony, ständig unter die Arme greifen möchte, gestaltet sich das Leben eher chaotischer als einfacher – aber dafür umso unterhaltender und humorvoller!
Natürlich springt man beim Anschauen dieser Reto-Serie in ein tiefes Bad an Geschlechter-Klischees (die Frau tut alles, um "ihren" Mann glücklich zu machen), aber trotzdem sind die Geschichten rund um den sympathischsten Dschinni aller Zeiten hoch charmant und kurzweilig. Die Serie verkörpert perfekt, aber in harmloser Form die Trubeljahre der Sixties. Die Chemie zwischen Eden und Hagman ist in jeder Szene zu spüren, der Esprit und die zahlreichen Running Gags sind angenehm unangestrengt. Zeitloser Klassiker!
"Bezaubernde Jeannie" ist auf DVD erhältlich.
Charmed – Zauberhafte Hexen (1998-2006)
Die bis vor Kurzem langlebigste TV-Serie mit einem all-female-Lead ist längst zum Kult geworden: Als die drei Schwestern Prue, Piper und Phoebe eines Tages erfahren, dass sie die mächtigsten Hexen einer ganzen Hexenlinie sind, ändert sich ihr Leben von Grund auf:
Neben Job-, Männer- und sonstigen Alltagsproblemen (nicht zuletzt mit den eigenen Schwestern!) gilt es nun auch, sämtliche Ausgeburten der Hölle zu bekämpfen und die Welt regelmäßig vor dem Untergang zu bewahren. Jede von ihnen kann dabei auf besondere Fähigkeiten zurückgreifen: Prue beherrscht Telekinese, Piper kann die Zeit anhalten und Phoebe mittels Visionen in die Zukunft blicken. In der vierten Staffel taucht dann auch noch ihre Halb-Schwester Paige auf ...
Magie als Metapher für Feminismus, dazu ein gekonnter Mix aus Drama, Comedy, Romantik und Fantasy sowie Darstellerinnen, die perfekter nicht gecastet werden hätten können: "Charmed – Zauberhafte Hexen" löste einen Magie-Hype aus und bot acht Staffeln lang eine wahrhaft märchenhafte Achterbahnfahrt der Gefühle (freut euch auf Kobolde, Einhörner und Excalibur!). Das Erfolgsgeheimnis: Schwestern, die Hexen sind – und nicht Hexen, die Schwestern sind.
"Charmed – Zauberhafte Hexen" ist auf DVD erhältlich.
Once Upon A Time – Es war einmal ... (2011-2018)
Die Grundprämisse ist so simpel wie originell zugleich: "Once Upon A Time" katapultiert Schneewittchen, Rumpelstilzchen und andere Märchen-Ikonen in unsere moderne Zeit, ohne aber die wahre Identität von ihnen zu vergessen – im Gegensatz zu den Figuren selbst, denn die wissen (anfangs) nicht, dass sie eigentlich Märchenfiguren sind.
Zwischen märchenhaften Flashbacks, zeitgenössischer Gegenwart und Meta-Ebene hin-und herpendelnd, entwickelt die Serie im Laufe der Zeit einen faszinierenden Märchen-Kosmos mit eigenen Regeln und Logik, dank dramaturgischer Freiheiten entwickeln sich ursprünglich flache Figuren zu dreidimensionalen Charakteren.
Die modernen und erwachsenen Neuinterpretationen machen Spaß und verleihen den oftmals bereits angestaubten alten Märchengeschichten einen frischen Wind. Überraschende Twists inklusive.
Sabrina – Total verhext (1996-2003)
Was haben wir jeden Nachmittag in den 90ern gelacht mit der unbeschwerten Teen-Hexe Sabrina, ihren zwei "Tantchen" und dem neunmalklugen sprechenden Kater Salem. Inmitten einer bonbonfarbenen Kulisse, vor dem Hintergrund der Konserven-Lacher und mit halbgaren Special-Effects erlebten wir mit, wie Sabrina nach und nach die kunterbunte Hexenwelt erkundet, nachdem sie an ihrem 16. Geburtstag erfährt, dass sie über magische Fähigkeiten verfügt. Diese muss sie aber vor ihren FreundInnen geheimhalten, was Genre-typisch irrwitzige und ungeahnte Folgen nach sich zieht.
Weil Sabrina aber genauso Pubertierende wie Hexe ist, muss sie sich auch mit Liebeskummer, nervigen LehrerInnen und familiären (Halb-)Dramen herumschlagen – und nicht immer löst ein Zauberspruch das Problem, ganz im Gegenteil ... Kultige Sitcom, die gute Laune verbreitet und die typische Nineties-Popkultur verkörpert. Interessanter Fun-Fact: Die Serie spielt in Riverdale!
"Sabrina – Total verhext" ist nur auf DVD erhältlich.
Chilling Adventures of Sabrina (2018-2020)
Diese düstere Neu-Interpretation der Teenager-Hexe Sabrina hat nur noch wenig mit der knallbunten Sitcom aus den 1990er-Jahren zu tun: "Chilling Adventures of Sabrina" basiert auf der gleichnamigen Comic-Serie, ist ein Spin-Off des Teen-Hits "Riverdale" und verwebt Coming-of-Age, Horror und Mystery zu einem süchtigmachenden Konglomerat mit Gänsehaut-Garantie.
Lieblich ist hier nur noch wenig, dafür gibt's Mord, Folter, pechschwarzen Humor und Okkultismus in Reinkultur. Die Serie taucht tief in die magische Hexen-Welt ein und von Beginn an ist der feministische Unterton so laut, dass er zum bestimmenden Soundtrack der Serie wird – Kampf gegen das teuflische Patriarchat inklusive.
Die Serien-Prämisse selbst ist schnell erklärt, entwickelt aber überraschende Tiefe und Vielschichtigkeit: Die 16-jährige Sabrina muss mit ihrem Dasein als Halb-Hexe und Halb-Mensch zurechtkommen und versucht so gut es geht, beide Welten miteinander zu vereinen – was natürlich jede Menge (grausige) Probleme mit sich bringt ...
Carnival Row (seit 2019)
Die Eigenproduktion von Amazon Prime Video spielt in einer viktorianischen Fantasiewelt, in der mythologische Kreaturen leben, die aus ihren exotischen Heimatländern fliehen mussten, da diese von den Königreichen der Menschen erobert wurden. Die wachsende Bevölkerung leidet unter der Co-Existenz neben den Menschen, denn es ist ihnen verboten, frei zu leben, zu lieben oder zu fliegen.
Trotzdem wagen der menschliche Detective Rycroft Philostrate (Hollywood-Star Orlando Bloom) und die vertriebene Fee Vignette Stonemoss (Cara Delevingne) es, in dieser zunehmend intoleranten Gesellschaft eine gefährliche Affäre einzugehen. Vignette hütet jedoch ein Geheimnis, das Philos Welt während seines bisher wichtigsten Falls in Gefahr bringt, denn eine Reihe grausamer Morde bedroht den angespannten Frieden von Row.
Bildgewaltig, gesellschaftskritisch, ambivalent, detailverliebt – und natürlich hervorragend gespielt.
Vampire Diaries (2009-2017)
Im Mittelpunkt der romantisch-düsteren Vampir-Serie steht natürlich das Liebesdreieck zwischen Elena und den Blutsauger-Brüdern Stefan und Damon, aber die heimliche Heldin (und Fan-Liebling) war doch Elenas beste Freundin Bonnie, eine machtvolle Hexe, die nicht selten ihr eigenes Leben ließ, um das der anderen zu retten. Es gibt wenig, was Bonnie nicht kann: Beschwörungen und Gedankenkontrolle gehört genauso zu ihrem magischen Repertoire wie Telekinese, das Channeln anderer Zauberkräfte sowie die Kontrolle über die Elemente.
Bonnie erweist sich nicht nur als mächtigste Waffe gegen die "Originals" und andere Bösewichte, sondern auch als Herz der Serie. Ein durchaus vielschichtiges Herz, übrigens: Denn Bonnie ist im Laufe der Serie weit mehr als "nur" Hexe – am besten selbst schnell wegbingen und sich von der Dramatik gefangen nehmen lassen!
A Discovery Of Witches (seit 2018)
Die Oxford-Studentin Diana Bishop ist eine direkte Nachfahrin jener Hexen, die bei den berühmt-berüchtigten Hexenprozessen von Salem im 17. Jahrhundert getötet wurden. Als Diana bei ihren Studien an der Oxford-Universität in Kontakt mit einem verzauberten Manuskript kommt, erforscht sie erstmals ihre eigenen magischen Fähigkeiten.
Eine Welt aus Hexen, Vampiren und Dämonen tut sich auf, die alles daran setzen, das magische Buch in ihre Gewalt zu bringen. Diana bekommt aber unerwartete Unterstützung in Form des (feschen) Vampirs Matthew Clairmont. Klar, dass sich die beiden ineinander verlieben – obwohl das streng verboten ist ...
Basierend auf der Roman-Trilogie "Seelen der Nacht" von Deborah Harkness ist der britische Serien-Hit, vom dem auch KritikerInnen begeistert sind, klassische Young-Adults-Fantasy im Fahrwasser von "Twilight" oder auch "Fate: The Winx Saga": Eingebettet in einer romantischen Atmosphäre besticht "A Discovery Of Witches" mit bildgewaltiger Schönheit (dank den Schauplätzen Venedig und Oxford), überzeugenden SchauspielerInnen und einer überraschend altmodischen Darstellung von Hexen und Vampiren, was aber in einer immer innovativer werden wollenden Serienwelt umso erfrischender daherkommt.
The Magicians (2015-2020)
Basierend auf dem gleichnamigen Bestseller: Quentin Coldwater ist Student an einer Universität für ZauberInnen, an der er zum Magier ausgebildet wird. Nach und nach entdeckt der brillante Außenseiter, dass die geliebten Fantasy-Geschichten und Märchen aus seiner Kindheit tatsächlich existieren – aber wie so oft im Leben stellt sich die Erfüllung der eigenen Wünsche anders dar als erhofft: Denn Magie ist um einiges gefährlicher und düsterer, als Quentin angenommen hatte ...
Dank kreativem Storytelling, überraschenden Wendungen, interessanter Charaktere und der glaubwürdigen Darstellung der magischen Welt sticht "The Magicians" aus der Masse der "magischen Serien" klar heraus. Die Serie umgibt eine düstere, aber doch verträumt-schlafwandlerische Aura, die einen schnell gefangen nimmt. Sogar vor einem zynischen Unterton scheut die Serie nicht zurück. Natürlich kommen auch diverse, ebenso glaubwürdige Alltagsprobleme in den Storys nicht zu kurz.
Buffy – Im Bann der Dämonen (1997-2003)
Teenagerin Buffy ist "The Chosen One" und muss regelmäßig dafür sorgen, dass die Welt nicht von Dämonen und anderen Höllengeschöpfen überschwemmt wird. Klar, dass hier auch Magie eine nicht gerade kleine Rolle spielt – vor allem für Buffys beste Freundin Willow, die dank selbst beigebrachter magischer Kräfte nicht nur zur mächtigsten Hexe der Welt wird, sondern auch zu sich selbst und ihrer Sexualität findet. Nach einem Schicksalsschlag wird sie als unvergessliche "Black Willow" sogar zur größten Feindin der Vampirjägerin ...
Selten wurde Magie so vielschichtig dargestellt wie in diesem düsteren Genre-Mix: Zauberei gilt hier als Allegorie für Homosexualität, aber auch für Selbstfindung, Erwachsenwerden und sogar Drogensucht.
Die Entwicklung Willows vom schüchternen PC-Nerd zur tobenden Hexe ist schlichtweg genial, nicht zuletzt dank dem wandelbaren und nuancierten Spiel von Alyson Hannigan. Übrigens: Auch Buffys Wächter Giles war in seiner Jugend den dunklen Magie-Künsten durchaus zugetan – denn mit Zauberei lässt es sich prima rebellieren!
The Witcher (seit 2019)
Dass auch Männer Hexen sein können, hat in jüngster Popkultur-Vergangenheit Henry Cavill als Hexer und Monstjäger Geralt von Riva eindrucksvoll-wuchtig und ebenso blutig unter Beweis gestellt. Als Außenseiter der Gesellschaft sucht er verzweifelt nach einem Platz in einer Welt, in der oftmals die Menschen die boshaftesten Monster sind. Gegen Bezahlung schlägt er allen düsteren Mächten den Kopf ab, die sich ihm in den Weg stellen.
Sein Schicksal ist eng verbunden mit der magischen Prinzessin Ciri und der mächtigen Zauberin Yennefer. So unterschiedlich die drei auch sein mögen, so unbeirrbar mutig schlagen sie sich durch das düstere Fantasy-Epos, das mit einem einprägsamen Mix aus Action, Gewalt und Sex punktet. Wie ein wild-magischer Ritt!
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