La dolce vita: Die 7 besten italienischen Serien auf Netflix
Wenn es um nicht-englischsprachige Serien auf Netflix geht, spricht man vor allem von zwei Ländern: Spanien und (Süd)Korea. Italien nimmt hier ein bisserl die Außenseiterrolle ein, was aber ganz und gar nicht berechtigt ist: Die beliebte Urlaubsdestination der ÖsterreicherInnen überzeugt nämlich nicht nur mit köstlicher Kulinarik, atemberaubenden Landschaften, ausschweifenden Familienfesten und natürlich dem berühmt-berüchtigten "dolce vita", sondern auch mit ebenso abwechslungsreichem Serien-Content, der von klassischen Mafia-Intrigen bis hin zu herzzerbrechenden Liebesdramen alles bietet.
Nirgends geben sich Hedonismus und Nihilismus so unterhaltsam die Hand wie in italienischen Serien. Und (schaut man im Original) ganz nebenher lassen sich auch noch die eigenen italienischen Sprachkenntnisse aufbessern.
Hier sind die 7 besten italienischen Serien auf Netflix:
Das Gesetz nach Lidia Poët (2023)
Turin Ende des 19. Jahrhunderts: Ein Urteil des Berufungsgerichts in Turin erklärt Lidia Poëts Zulassung zur Anwaltskammer als unrechtmäßig. Nur weil sie eine Frau ist, wird sie vom Anwaltsberuf ausgeschlossen. Poët ist jetzt zwar ohne Einkommen, aber sie lässt sich nicht unterkriegen und fängt in der Anwaltskanzlei ihres Bruders an zu arbeiten, während sie gleichzeitig die Anfechtung des Urteils vorbereitet.
Poëts Arbeit mit Verdächtigen verfolgt einen Ansatz, der seiner Zeit voraus ist: Sie versucht, die Wahrheit hinter den Äußerlichkeiten und Vorurteilen zu finden. Poëts Schwager Jacopo Barberis, ein rätselhafter Reporter, versorgt sie mit Informationen und führt sie in eine ihr unbekannte Welt ein, die sich hinter dem prächtigen und extravaganten Turin verbirgt. Diese heitere Kriminalserie orientiert sich an der wahren Geschichte der Lidia Poët, der ersten Rechtsanwältin Italiens.
Der Neuzugang im italienischen Netflix-Fundus hat sich sofort Platz 1 der heimischen Charts erobert. Pointiert, packend und auch erotisch!
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Summertime (2020-2022)
Ale und Summer könnten unterschiedlicher nicht sein: Sie introvertiert und verantwortungsbewusst, er ein Motorradfahrer und Draufgänger. Aber im Sommer lernen sie sich trotzdem an der wunderschönen Adriaküste kennen und lieben. Doch reichen die ausgelassensten Sommergefühle aus, um auch die größten Unterschiede zu überwinden?
Ein stimmungsvoll-autmosphärischer Liebesbrief an Italien, den Sommer und grenzenlose Liebe. Am besten zu zweit unter klarem Sternenhimmel schauen und hemmungslos seufzen! Basierend auf der Buchreihe "Drei Meter über dem Himmel" von Federico Moccia.
Astrologischer Leitfaden für gebrochene Herzen (seit 2021)
Alice ist Mitte dreißig und immer noch Single. Sie arbeitet bei einem kleinen Fernsehsender in einem Job mit beschränkten Aufstiegschancen, obwohl sie oft die Kompetenteste im Raum ist. Zu allem Übel ist auch noch ihr Ex-Freund Carlo kurz davor, zu heiraten und Vater zu werden. Als wäre das noch nicht genug, steht auch noch ihr Job auf dem Spiel: Davide, der neue charmante und geheimnisvolle Kreativchef der kleinen Fernsehproduktionsfirma, bei der sie arbeitet, stellt alle auf die Probe.
Alices Leben nimmt jedoch eine Wendung, als sie Tio begegnet, einem Schauspieler in der erfolgreichen Seifenoper des Senders, der als selbsternannter astrologischer Guru mit einer persönlichen "astrologischen Gebrauchsanweisung für gebrochene Herzen" aufzuwarten hat.
Wenn die ItalienerInnen eines gut können, dann alle Tasten am Emotionsklavier anschlagen und leiden, lieben sowie leben, was das Zeug hält. Die berührende Comedy ist pfiffig, keck und perfekt für kuschelige Abende geeignet.
Suburra: Blood on Rome (2017-2020)
Eine Liste mit italienischen Serien ohne eine action- und intrigenreiche Mafia-Story, getragen von den breiten Schultern der charismatischen Anti-Helden wäre wie eine Pizza ohne Knoblauch: ist möglich, kann also nix. Also möchten wir euch unbedingt "Suburra: Blood on Rome" vorstellen, eine g'schmackige Reise in die römische Unterwelt, aber auch ein spannender Mix aus Action, (Charakter-Drama) und soziale Milieu-Studie.
Die Serie handelt von den Machtkämpfen zwischen der Kirche, der Regierung, dem organisierten Verbrechen, örtlichen Gangs und der Immobilienmakler, die die Grenze zwischen legalen und illegalen Machenschaften regelrecht verschwimmen lassen. Im lichterloh brennenden Fokus stehen drei junge Männer mit unterschiedlicher Herkunft, unterschiedlichen Zielen und unterschiedlichen Leidenschaften, die zur Verwirklichung ihrer größten Wünsche wohl oder übel Bündnisse eingehen müssen. Basierend auf dem gleichnamigen Roman.
Il processo (seit 2019)
Die Prämisse ist schnell erzählt: Ein 17-jähriges Mädchen wird ermordet, was die Staatsanwältin Elena Guerra nicht nur persönlich stark berührt, sondern auch an ihre emotionale Grenzen bringt. Der schmierige Anwalt Ruggero Barone wiederum hat nur seine Karriere im Sinn ... Und die Verdächtige? Die sagt, dass sie unschuldig ist ...
Crime made in Italy: Ganz im Stil von "The Killing" oder auch "Broadchurch" beleuchtet "Il processo" einen Mordfall aus allen möglichen Blickwinkeln und schafft es dabei, dass das Publikum zu allen Figuren eine Verbindung herstellt. Die Frage, wer hinter dem Verbrechen steckt, ist genauso spannend wie das schwarze seelische Loch, in dem besonders Elena zu verschwinden droht. Zudem gewährt uns die Serie einen interessanten Blick ins italienische Strafsystem. Fordernd, aber lohnend!
Generation 56k (2021)
Keine Sorge, jetzt geht's wieder humorvoll und fröhlich weiter – und vor allem schön ironisch und leidenschaftlich mit den zutiefst menschlichen Gefühlen der Nostalgie und der Sehnsucht nach der (scheinbar) besseren Vergangenheit jonglierend: Zwei Mittdreißiger erinnern sich an das Jahr 1998, als sie das Internet entdeckten. Seitdem sollte ihr Leben nie mehr wieder dasselbe sein ...
Die (etwas) älteren ZuschauerInnen werden aus dem wissenden Nicken, Lächeln und auch Fremdschämen nicht herauskommen. "Generation 56k" schwimmt selbstbewusst, mit einer hohen Gag-Dichte, aber trotzdem auch berührend auf der beliebten Nineties-Welle mit und sorgt so für ein Potpourri der guten Laune. Geheimtipp!
Baby (2018-2020)
"Baby" ist eine sowohl freche, als auch vor allem fesselnde sowie erschreckende Coming-of-Age-Geschichte über das unsichtbare Leben einer Gruppe von SchülerInnen in Rom. Die Story basiert lose auf einer wahren Geschichte und begleitet die Teenager aus dem römischen Munizipium Parioli vor der Kulisse verbotener Liebe, bedrückender Familienprobleme und geteilter Geheimnisse auf deren Suche nach einer eigenen Identität und Unabhängigkeit, auch wenn die Jugendlichen den gesellschaftlichen Erwartungen dabei gelegentlich zuwiderhandeln.
Aufwühlend, nachhallend und mit einem grellen Scheinwerfer, der unbarmherzig auf die nach Hilfe schreiende nackte Seele strahlt. Tut weh, aber auf die richtige Art. Erinnert streckenweise an "Euphoria".
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