Mindblowing! 12 versteckte Botschaften in Disney-Filmen
Tyler Durden im Kult-Psycho-Thriller "Fight Club" schneidet aus Spaß und Langeweile für Sekundenbruchteile Penis-Bilder in Kinofilme, um das Publikum damit unbewusst Lust auf Sex (und das Patriarchat) zu machen. Die Message dahinter ist klar: Filme und besonders Werbungen arbeiten mit versteckten Botschaften, um uns Zuseher*innen das fühlen, denken und tun zu lassen, was die Macher*innen hinter diesen Streifen wollen.
Ganz schön beängstigend, dieser Gedanke. Und vielleicht gar nicht weit hergeholt – denken wir schließlich nur an (mehr oder minder verstecktes) Product Placement in filmischen und seriellen Geschichten.
Der Mauskonzern Disney, das Zuhause von Simba, Arielle, Aladdin und Co., aber ist weit davon entfernt, solche schäbigen Methoden anzuwenden. Schließlich will er Träume und keine Manipulationen verkaufen. Oder? Verschwörungstheoretiker*innen zumindest sind davon überzeugt, dass die Märchen-Schmiede die Jugend mit unmerklich eingeblendeten Sexbotschaften vom Pfad der christlichen Tugend abbringen möchte.
So arg dürfte es dann doch nicht sein, aber ganz unschuldig ist Disney dann auch wieder nicht: Denn auch der Mauskonzern arbeitet liebend gern mit versteckten Hinweisen, Botschaften und Easter Eggs in seinen Filmen. Die meisten davon sind harmlos, bei manchen schluckt man dann doch. Wie auch immer: Sie zu entdecken macht wahnsinnig viel Spaß! Quasi eine cineastische Disney-Schnitzeljagd.
12 versteckte Anspielungen in Disney-FIlmen:
Sex in "König der Löwen"?
"Can you feel the love tonight" heißt die wunderschöne Liebes-Ballade, die erklingt, wenn sich Simba und Nala endlich wieder in den Pfoten liegen dürfen. Eine besondere Art von Liebe sollen auch die Zeichner*innen in jener Szene verspürt haben, in der Simba zu den Sternen spricht und auf Antwort von seinem toten Vater hofft: Simba lässt eine Staubwolke aufwirbeln, die sich im Himmel zu drei Buchstaben formt, die geschockte Eltern und Moralprediger*innen prompt als "SEX" deuteten.
Das wollten die Macher*innen des Oscar-prämierten Werkes nicht auf sich sitzen lassen: Ja, es handelt sich hier um eine hidden message und sogar um drei Buchstaben – aber um "SFX", der lautmalerischen Abkürzung für "Special Effects". Damit wollten sich die Zeichner*innen selbst Tribut zollen.
Umweltschutz-Warnung in "WALL:E"
Klar, versteckt ist das Plädoyer für Umweltschutz in "WALL:E – Der Letzte räumt die Erde auf" nicht gerade, ist es doch die Grundprämisse des Films, dass die Erde nur noch von Müllrobotern bewohnt ist, die eben diese von immer größer werdenden Müllbergen säubern muss. Die Menschen haben sich derweil auf fremde Planeten verabschiedetet. Aber in einer bestimmten Szene machen die Macher*innen ganz besonders deutlich, dass sogar ganze Kontinente verschwinden können, wenn wir nicht besser auf unsere Heimat aufpassen.
Der Film zeigt uns die buchstäblich verdreckte Erde aus der Vogelperspektive – und schaut man ein bisschen genauer hin, fehlt Alaska völlig. Und auch von den Karibischen Inseln ist keine Spur. Der Grund dafür: Der stete Anstieg des Meeresspiegels, der zur gigantischen Überflutung geführt hat ...
Eigen-Hommage in "Die Schöne und das Biest"
Als Belles Vater Maurice und sein treues Pferd Felipe sich im Wald verlaufen (und kurz darauf auf das verwunschene Schloss stoßen), kommen sie an einem Wegweiser vorbei. Auf zwei der Pfeile sind (wenn auch sehr schwer) die Orte Valencia und Anaheim zu lesen. Zufall ist das freilich nicht: In Anaheim befindet sich der ultimative Familien-Vergnügungspark Disneyland. Valencia wiederum ist die Heimat des California Institute of Technology, an der sehr viele Disney-Künstler*innen studierten.
Scars Schicksal in "Hercules"
Bereits in "Der König der Löwen" wird angedeutet, dass Bösewicht Scar einmal als Bettvorleger enden könnte. Im Disney-Film "Hercules", der drei Jahre nach dem Löwen-Abenteuer ins Kino kam, erfahren wir tatsächlich, wie das Schicksal von Simbas missratenem Onkel geendet hat – und so weit von der Vorahnung ist es gar nicht entfernt:
Der muskelgestählte Held Hercules trägt mit Stolz einen prunkvollen Umhang aus echtem Löwenfell, sogar der Kopf des toten Tiers darf nicht fehlen. Und dieser ist eindeutig als Scar zu erkennen! In einer anderen Szene ist der tote Scar sogar noch deutlicher zu sehen, wenn er tot am Boden liegt (und dann doch wieder an einen Bettvorleger erinnert ...). Das nennt man Kontinuität!
Wie Scars Fell von Afrika nach Griechenland kam, ist aber bis heute nicht geklärt.
"Arielle" und ein Phallus?!
Nicht in einer kleinen Szene im Film, sondern gar am Kinoplakat von "Arielle, die Meerjungfrau", dem unschuldigen Unterwasser-Märchen von Disney, soll sich ein Phallus versteckt haben. Und, ganz ehrlich: Hat man es einmal gesehen, kann man es nicht mehr übersehen.
Die Legende hinter dem goldenen Penis besagt, dass der Zeichner sich an Disney rächen wollte, nachdem er kurz davor gekündigt wurde. Als aufmerksame Eltern den Mauskonzern auf diese ganz besonders geformte Palast-Säule aufmerksam machten, warf dieser ein neues Plakat-Motiv hinterher. Wie viel an der Geschichte tatsächlich wahr ist ...?
(Walt) Disney ist ein Hexer!
Zumindest ist er das in "Fantasia", dem legendären dritten abendfüllenden Zeichentrick von Walt Disney, der vollends mit klassischer Musik erzählt wird. Der Hexer und Mentor von Micky Maus, dem Zauberlehrling, heißt Yen Sid. Liest man den Namen von hinten nach vorne, ergibt sich "Disney". Auch eine Art, auf sich aufmerksam zu machen! Kann man nur hoffen, dass Walt Disney selbst nicht so streng und furchteinflößend war wie Yen Sid.
Cameos in Disney-Filmen
Cameos, also Film- und Serien-Auftritte von Promis, in denen sie sich selbst spielen, sind besonders in Hollywood gang und gebe – denn wir wissen: Die Traumfabrik liebt es, sich mit sich selbst zu beschäftigen! Disney ist hier keine Ausnahme: In beinahe allen Streifen des Mauskonzerns tauchen, meist sehr versteckt, Held*innen aus früheren Filmen auf.
Damit wird nicht nur die Begierde des Publikums nach Easter Eggs bedient, die Macher*innen deuten somit auch an, dass alle Filme von Disney in derselben Welt spielen, es sich hier also um ein einziges zusammenhängendes Universum handelt – und das lange, bevor Marvel damit Filmgeschichte schrieb! Das führte nicht zuletzt zu zahlreichen (aberwitzigen) Fan-Theorien, wie die einzelnen Heldinnen und Helden aus Disney miteinander verbunden oder gar verwandt sein könnten.
Ist euch zum Beispiel schon mal aufgefallen, dass Susi und Strolch die Hunde-Eltern in "101 Dalamatiner" unterstützen, Aladdins Fliegender Teppich in "Küss den Frosch" zu sehen ist und Tiana und Naveen sich unter den Gästen der Krönungszeremonie in "Die Eiskönigin" tummeln?
Alle Cameos aufzuzählen, würde unseren Platz sprengen, zwei davon haben wir oben abgebildet: Rapunzel und Flynn in "Die Eiskönigin" sowie Belle als Passantin in "Der Glöckner von Notre Dame".
Versteckte Disney-Werbung
Nicht alle Disney-Figuren finden als Cameos in anderen Disney-Streifen Erwähnung: Manchmal werden sie auch nur in Form eines Bildes, einer Statue, eines Stickers oder einer Puppe sehr dezent im Hintergrund eingebaut. Auch hier handelt es sich um Easter Eggs, die von Fans eigentlich schon bei jedem neuen Disney-Kinofilm eingefordert werden. Den Macher*innen kann es nur Recht sein: Easter Eggs erlauben ihnen, unaufgeregt, aber auf verspielte Weise Werbung für andere Filme aus dem Konzern zu machen.
Oben seht ihr ein Restaurant namens "Mulan Wok" aus dem Film "Lilo & Stitch", das natürlich auf den Hit "Mulan" verweist. Das zweite Bild zeigt eines der gefeiertsten Disney-Easter Eggs der letzten Jahre: In dieser Szene aus "Baymax – Riesiges Robowabohu" lässt sich auf der Pinnwand rechts oben ein Steckbrief von Prinz Hans aus "Die Eiskönigin" erkennen. Als weiteren Insider-Gag erkennt man am Doppel-Fahndungsfoto links auf der Pinnwand Karikaturen von Nathan Greno und Byron Howard, die Regisseure von "Rapunzel – Neu verföhnt" und "Bolt – Ein Hund für alle Fälle".
Andere ähnliche Beispiele: Sully aus "Die Monster AG" ist als in Holz geschnitztes Bild in "Merida – Legende der Highlands" zu sehen, eine Pumbaa-Statue versteckt sich in "Der Glöckner von Notre Dame", eine "Biest"-Puppe befindet sich unter den Spielzeugen des Sultans in "Aladdin" und ein Nemo-Sticker taucht in "Toy Story 3" auf. Besonders cool: Rapunzel aus "Rapunzel – Neu verföhnt" vertreibt sich in ihrem Turm mit der Original-"Dornröschen"-Spindel die Zeit!
Der Konami-Code in "Ralph reichts"
Der berühmte Cheatcode "Konami-Code", der ein Easter Egg in vielen Videospielen ist, lautet: oben, oben, unten, unten, links, rechts, links, rechts, B, A, Start. Er wird auch in "Ralph reichts" zitiert, eine liebevoll-humorige Satire über moderne Videospiele. Logisch, dass hier der legendärste aller Game-Codes nicht fehlen darf!
Busen-Sanddünen in "Der König der Löwen"?!
Sollten alle Verschwörungstheoretiker*innen doch Recht behalten, will Disney vor allem eines: unsere Jugend vom rechten moralischen Lebenspfad abbringen und sie mittels versteckter Hinweise mit der dreckigen Welt der Lust bekannt machen? Oder sehen wir Menschen einfach immer nur das, was wir sehen wollen?
Ob harmlose Sanddünen oder wohlgeformte weibliche Brüste: das muss jeder für sich selbst entscheiden.
Playboy-Hommage in "Bernhard und Bianca"
Wenn wir schon bei weiblichen Brüsten in Disney-Filmen sind: Ein ganz besonderer Blusenblitzer taucht im 1977er Disney-Klassiker "Bernhard und Bianca – Die Mäusepolizei" auf – und zwar für eine Fünzehntelsekunde. Zwinkert man einmal, hat man also die nackte Frau, die sich am Fenster eines Hochhauses, an dem die zwei Mäuse-Detektiv*innen mit dem Albatros-Express vorbeifliegen, räkelt, glatt übersehen.
Anders als bei unseren anderen Hidden-Sex-Messages ist es hier aber keine Frage der Interpretation: Es gilt als gesichert, dass sich die männlichen Zeichner tatsächlich einen Scherz erlaubten und eine Doppelseite des damals höchst beliebten Männermagazins "Playboy" in den Kinder(!)-Film einbauten. Als Disney davon erfuhr, reagierte der Konzert schnell: Mehrere Millionen VHS-Kassetten wurden zurückgerufen und zerstört, der Film neu herausgebracht – um eine Fühnzehntelsekunde kürzer. Das versteckte Bild findet man heute nur noch im Netz.
Wo ist Micky Maus?
In den Marvel-Filmen war es lange Zeit Stan Lee, der mit witzigen Cameo-Auftritten für Insider-Schmähs sorgte. Bei Disney ist es natürlich die berühmt-legendäre Maus namens Micky, die sich in wirklich jedem (!) Film die Ehre gibt und somit fürs lustige Suchen sorgt, die Zuseher*innen aber auch daran erinnert, wem sie die cineastischen Großtaten zu verdanken haben. Natürlich ist es auch eine ehrlich-respektvolle Verbeugung vor jener Maus, die dem Konzern zu Weltruhm verhalf.
Micky ist in verschiedenen versteckten Formen zu sehen, zum Beispiel als Ziffernblatt-Motiv, Stofftier, Schmuckstück, Poster oder sonstige Deko. Sehr oft ist nur das Konterfei von Micky zu erkennen, beispielsweise als Seifenblasen (wie in unserem Beispiel aus "Schneewittchen und die sieben Zwerge"), als Fellmuster auf einem Pferd oder als Wasserblasen in der Badewanne – die Zeichner*innen toben sich hier so richtig aus und haben sichtlich Spaß dabei, diverse Micky-Maus-Figuren in ihren Filmen zu verstecken!
Ganz selten gibt tritt Micky himself in Erscheinung, wie zum Beispiel in "Arielle, die Meerjungfrau", wo er sich mit seinen Freunden Donald und Goofy unter den Festgäst*innen befindet (ganz links unten am Bild zu sehen).
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